06. November 2020 | Pressemitteilung
Der Eulenturm am Scharlbargstieg
- liegt im Naturschutzgebiet Fischbeker Heide
- beherbergt fast jedes Jahr eine Schleiereulen-Familie
- bietet weiteren Tieren Brutmöglichkeiten und Unterschlupf
Die Schleiereule im Fledermausturm

Bei Artenschutzprojekten geht es meist darum, den Lebensraum bestimmter Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, wiederherzustellen oder Ersatzlebensräume in der veränderten Landschaft zu schaffen. Letzteres war beim Fledermausprojekt des BUND Hamburg der Fall.
Ausgediente Trafohäuschen, also Umspannstationen der ehemaligen Hamburgischen Electricitätswerke (HEW) sollten hauptsächlich als Unterschlupf für Fledermäuse ausgebaut werden, die nicht zuletzt aufgrund fehlender Lebensräume in Hamburg selten geworden sind.
Doch auch andere Tiere haben Probleme bei der Wohnungssuche und der BUND nutzte die insgesamt zehn über ganz Hamburg verteilten Häuschen, um mit verschiedenen Nistmöglichkeiten zu experimentieren.
In einem Turm am Rande der Fischbeker Heide haben BUND-Aktive im oberen Bereich zwei Schleiereulen-Brutkästen, auch Eulenstuben genannt, eingebaut. Dazu kamen im und am Turm mehrere Vogelnistkästen und Holzblenden unterhalb des Daches als Quartiersangebot für Fledermäuse.
Da bereits kurz nach dem Umbau erste Schleiereulen am Turm unterwegs waren, bauten wir im Jahr 2013 eine Infrarotkamera in die Eulenstuben ein – und waren begeistert. Nicht jedes Jahr, aber im Durchschnitt alle zwei Jahre zieht ein Schleiereulenpaar seither zwischen vier und fünf Junge in unserem Trafoturm auf.

Über diese Bewohner unseres Trafohäuschens freuen wir uns natürlich ganz besonders: Vor allem aufgrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft gibt es in den letzten Jahrzehnten auch ím Hamburger Süden immer weniger dieser prächtigen Vögel. Der Verlust an 'Eulenstuben' im ehemals kleinbäuerlich geprägten Stadtteil Fischbek hat es der Schleiereule unmöglich gemacht, ihren Bestand zu halten. Dazu kommen der Mangel an Nahrung auf den Flächen der industriellen Landwirtschaft sowie Mäuse- und Rattengift, das den Eulen die Nahrung raubt und sie schlimmstenfalls selbst töten kann.
Andere Tiere haben den Turm ebenfalls für sich entdeckt. Im Inneren überwintern Tagfalter wie etwa das Tagpfauenauge und Nachtfalter, z.B. die "Zackeneule". In den Nistkästen ziehen Kleiber und Meisen, und manchmal sogar Mäuse ihren Nachwuchs groß. Für Fledermäuse, für die der Turm eigentlich gedacht war, bleiben nur die Holzblenden außen am Turm – im Turm selbst würden sie wahrscheinlich schnell den Eulenjungen als Nahrung aufgetischt.

Doch auch die Eulen haben manchmal Konkurrenz: Im Jahr 2014 fanden wir ein sehr großes Hornissennest im Brutkasten, das wohl die Eulenbrut in diesem Jahr verhinderte.
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