BUND-Landesverband Hamburg

Fünf Jahre Klimaabkommen Paris

10. Dezember 2020 | Klimaschutz

Um seinen Beitrag zur Einhaltung des "1,5-Grad-Zieles" zu leisten, müsste Hamburg im Jahr 2035 klimaneutral sein. Mit den bisherigen Bemühungen des rot-grünen Sentats ist das nicht zu schaffen.

Aufruf zur Fahrraddemo am:

Samstag, 12. Dezember,
Start: 11 Uhr, Lange Mühren / Ecke Mönckebergstr.

Achtung: Die Veranstaltung findet unter strenger Beachtung der aktuellen
Corona-Auflagen statt.

Anlässlich des fünften Jahrestages der Klimakonferenz von Paris am 12. Dezember kritisiert der BUND Hamburg, dass die Hansestadt ihren selbst gesteckten Zielen im Klimaschutz weit hinterherhinkt. Zwar habe der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher vor einem Jahr einen neuen Klimaplan vorgelegt, aber weder dessen Ziele, noch die geplanten Maßnahmen würden ausreichen, um einen angemessenen Beitrag zu der in Paris festgelegten 1,5-Grad-Grenze für den weltweiten Temperaturanstieg zu leisten.

„In fast allen Bereichen des Hamburger Klimaschutzes gibt es große Defizite, am größten sind diese aber im Bereich des Verkehrs, in dem die CO2-Emissionen immer noch ansteigen“, empört sich Christiane Blömeke, die Vorsitzende des BUND Hamburg. „Wir sehen, dass der Hamburger Senat sich zwar um die Verkehrswende bemüht, aber noch ist Hamburg eindeutig eine Autostadt. Das spüren wir an jeder Straßenecke. Wir fordern den Senat auf, die dringend nötige Verkehrswende glaubhaft anzugehen und nicht durch neue und immer größere Autobahnen zu konterkarieren. Der Bau der A26 von Stade nach Hamburg und die Erweiterung der A1 im Hamburger Südosten zerstörten wertvolle Naturgebiete. Wenn die Verkehrswende mit einer glaubhaften Reduktion des Autoverkehrs wirklich gewollt ist, dann brauchen wir keinen Neu- oder Ausbau von Autobahnen“, so die BUND-Vorsitzende.

Auch in anderen Bereichen werde Hamburg seine im Klimaplan festgeschriebenen Ziele absehbar nicht erreichen. So will die Stadt bis zum Jahr 2030 durch energetische Sanierung von Gebäuden 567.000 t CO2 einsparen. Dies bedeutet eine Sanierungsrate von rund zwei Prozent des Gebäudebestandes jedes Jahr. Die derzeitige Rate liege jedoch bei lediglich 0,6 Prozent pro Jahr – Tendenz fallend. Nicht besser sehe es bei der Hamburger Industrie aus. Diese habe von allen Sektoren bislang die mit Abstand geringsten Einsparungen bei den CO2-Emissionen beigetragen. Die zunehmende Versiegelung von Grünflächen für Wohnbebauung sowie die Zerstörung der letzten Hamburger Moore für die Ansiedlung von Gewerbe trage ebenfalls in hohem Maße zum Ausstoß des Klimagases CO2 bei.

Angesichts dieser katastrophalen Bilanz ruft der BUND alle Hamburger Bürgerinnen und Bürger dazu auf, am kommenden Samstag, dem Jahrestag des Pariser Abkommens, mit der BUNDjugend und dem Aktionsbündnis „Ende Gelände“ auf die Straße zu gehen.

„Um ihren Teil an den Zielen von Paris zu erreichen, müsste die Stadt bis zum Jahr 2035 klimaneutral sein. Doch der Hamburger Klimaplan sieht erst das Jahr 2050 dafür vor und wenn es so weitergeht, wird nicht einmal das funktionieren. Dagegen werden wir am Samstag mit Abstand, dafür umso lauter demonstrieren“, so Christiane Blömeke. „Hamburg kann mehr. Davon sind wir überzeugt und fordern den Senat auf, konsequent, schnell und mit oberster Priorität zu handeln“, so Blömeke abschließend.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12

 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb