Amphibien schützen

Amphibien sind auf Biotopkomplexe aus Wasser- und Landlebensräumen angewiesen, was sie besonders anfällig für Umwelteinflüsse macht. Weltweit kämpfen sie ums Überleben. Laut der Zoologischen Gesellschaft London könnte bis Mitte des Jahrhunderts die Hälfte der europäischen Arten aussterben. In Deutschland gibt es 21 Amphibienarten, von denen 16 der 17 in Hamburg vorkommenden Arten auf der Roten Liste stehen.

Amphibien sind akut bedroht

Erdkröte (Foto: Katharina Henne)

Amphibien leiden stark unter dem Verlust ihrer Lebensräume. Flächenverbrauch durch Industrie, Bebauung und Landwirtschaft sowie die Zerschneidung von Landschaften durch Straßen und Siedlungen erschweren ihr Überleben.

Viele Laichgewässer werden zerstört, sei es durch Bebauung oder Schadstoffe aus Abwasser, Straßen und Landwirtschaft. Auenflächen, die als Rückzugsräume dienen, werden durch Hochwasserdämme trockengelegt, und entwässerte Gebiete bieten keinen Lebensraum mehr. Jedes Frühjahr sterben tausende Frösche und Kröten auf Straßen, während sie ihre Laichgewässer erreichen wollen.

Auch in der Nähe des Menschen lauern Gefahren: Amphibien geraten in Kellerschächte, Treppen oder Gullys, wo sie verhungern oder vertrocknen. Zudem macht ihre geringe Mobilität sie besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels.

Aktiv im Amphibien-Schutz

im Inselpark Wilhelmsburg:
Aus Wilhelmsburg gab es in den letzten Jahren immer wieder Meldungen von wandernden Erdkröten im Inselpark am Hauland, die dort unter die Räder von Autos und Fahrrädern kamen. Damit das nicht so bleibt, wird hier in 2025 in Zusammenarbeit von Inselpark/Bezirk Mitte, Umweltbehörde und BUND ein Amphibienzaun aufgebaut. Die Tiere werden am Überqueren der Fahrstrecken gehindert und müssen in Eimern warten, bis sie über die Wege getragen werden. Dazu braucht es Leute, die die Eimer verlässlich betreuen. Wer in Wilhelmsburg beim Schutz von Kröte und Co. dabei sein will, kann gerne eine E-Mail schreiben an inselkroeten(at)gmail.com oder anrufen unter 040 / 600 387 - 00

 

in den Volksdorfer Teichwiesen:
Die BUND Bezirksgruppe Wandsbek betreut das Naturschutzgebiet Volksdorfer Teichwiesen und führt jedes Jahr Pflegeeinsätze durch, um die dortigen Lebensräume zu erhalten. In den Teichwiesen finden seltene Tiere wie Moorfrösche, Kammmolche, C-Falter und Goldschrecke sowie bedrohte Pflanzenarten einen Lebensraum.

Im Frühjahr ist besonders der Amphibienschutz gefragt, wenn viele Erdkröten, Gras- und Moorfrösche sowie Grünfrösche auf ihrer Wanderung zu den Laichgewässern Straßen überqueren müssen. Nördlich der Teichwiesen verläuft der vielbefahrene Waldweg. Hier kommen ehrenamtliche Helfer*innen zum Einsatz, um Amphibien-Zäune aufzustellen, die verhindern, dass die Tiere auf die Straße laufen. Stattdessen werden sie in Eimern gesammelt, täglich kontrolliert und sicher auf die andere Straßenseite gebracht. Dank des Engagements der BUND Bezirksgruppe Wandsbek konnten im Jahr 2024 über 3.600 Amphibien sicher über die Straße gelangen. Wer in der Nähe wohnt und die Gruppe unterstützen möchte, kann sich gerne über das Kontaktformular direkt bei der Gruppe melden. 

 

 

So sieht Amphibienschutz aus

Amphibienschutz Wilhelmsburg

Amphibienschutz Volksdorf

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