BUND-Landesverband Hamburg

Wärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Hamburg

04. Januar 2021 | Klimaschutz, Klimawandel

In Hamburg wird es nicht nur jedes Jahr wärmer, die Stadt könnte auch bald nasse Füße bekommen. Warum begreift Rot-Grün eigentlich nicht, dass der Klimawandel auch etwas mit der Politik vor Ort zu tun hat.

Der heutige Appell von Umweltsenator Jens Kerstan mit Verweis auf die Klimaentwicklung in Hamburg, mehr für den Klimaschutz und das Klimafolgenmanagement zu tun, wird vom BUND Hamburg unterstützt. Allerdings müssen diesen Worten Taten folgen. Im Verkehrsbereich steigen die CO2-Emissionen in Hamburg weiter an und die energetische Gebäudesanierung gerät ins Stocken. Damit droht die Stadt ihre Einsparziele bis 2020 deutlich zu verfehlen.  

„Solange der Senat neue Autobahnen bauen und die energetische Sanierung des Gebäudebestandes zusammenbrechen lässt, steht es nicht gut um den „Klimaschutz made in Hamburg““, stellt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg fest.

Auch beim Thema Flächenversiegelung sieht es nicht besser aus. Die Möglichkeiten der Stadt, mit Starkregenereignissen und Hitzewellen gut fertig zu werden, nehmen bei anhaltender Versiegelung jedes Jahr ein Stück mehr ab. Dies zeigt ein Vergleich der digitalen Bodenkarten der Stadt Hamburg 1984 – 2017.  Die digitale Bodenkarte wird alle fünf Jahre aktualisiert.

„Umweltsenator Kerstan muss sich dringend mit Verkehrssenator Tjarks und Bausenatorin Stapelfeldt verständigen, wie der Anti-Klimaschutz-Trend in Hamburg gedreht werden kann. Die Autobahn A26 nicht zu bauen, mit der Wohnungswirtschaft eine Sanierungsrate festzulegen und eine City-Maut für den Autoverkehr einzuführen, wären ein guter Anfang“, so Braasch.

Zum Hintergrund:

Bis 2030 sollen laut Klimaplan durch energetische Gebäudesanierung 567.000 t CO2 eingespart werden. Dies kann nur mit einer Sanierungsrate von 2 Prozent pro Jahr (Gebäudebestand) gelingen. Die derzeitige Rate liegt bei lediglich 0,6 Prozent – Tendenz fallend.

Die PKW-Neuzulassungen nehmen weiter zu. Waren laut Kraftfahrtbundesamt 2015 in Hamburg 750.510 PKW zugelassen, waren es 2019 schon 794.618. Die Hamburger CO2-Emissionen sind laut jüngster Verursacherbilanz des Statistikamtes Nord im Verkehrssektor von 4,466 Mio. t (2015) auf 4,706 Mio. t/a (2018) angestiegen.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12

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