BUND-Landesverband Hamburg

Obstlagerung mal ganz anders - einfach Fermentieren.

12. Dezember 2022

Du kennst das bestimmt - der Herbst liefert uns Mengen an Obst und Gemüse, die selbst den größten Appetit übersteigen. Vom Wegschmeissen von Lebensmitteln halten wir gar nichts und probieren deshalb wieder Lagermethoden früherer Generationen aus. Das Fermentieren erlebt eine wahre Renaissance und die Experimentierfreudigen unter uns üben sich im Fermentieren von Sauerkraut, Karotten und Pilzen. Aber hast Du auch schon einmal Obst fermentiert? Nein? Na, dann pass mal auf:

Wer zur Apfelkonservierung bisher nur Apfelmus und getrocknete Apfelscheiben kennt, kann eine gesunde, frischfruchtige Alternative hinzufügen - den fermentierten Apfel.

Auch wenn es auf dem ersten Blick vielleicht nicht erkennbar ist - das Fermentieren ist unser täglicher Begleiter. Zum Beispiel Joghurt, Käse, Kefir, Sauerteigbrot, Bier und Sauerkraut sind Lebensmittel, die erst nach einem Fermentierprozess in unseren Lebenmittelregalen ankommen. Die Wiederentdeckung des Fermentierens in unserer Küche hat viele spannende Rezepte zu Tage gefördert. Vielleicht hast Du ja schon einmal Joghurt oder Kimchi selbst hergestellt und möchtest etwas Neues probieren? Dann besorge Dir schau mal in Deine Apfelkiste (oder besorge Dir noch schnell ein paar Äpfel) und mache aus den kleinen Leckerbissen ein ganz neues Geschmackserlebnis.

Doch zunächst - was passiert eigentlich bei der Fermentierung?

Fermentierung ist ein natürlicher Gärungsprozess, der mit Hilfe von Salz die Stärke und den Zucker des Lebensmittels in Milchsäure umwandelt. Die Struktur des Lebensmittels wird dabei aufgelöst und es entsteht ein Milieu, das ungesunde Keime nicht wachsen lässt - perfekt für eine lange Lagerung frischer Lebensmittel.

Geschmack, Textur und Nährwerte des Lebensmittels verändern sich im Prozess. Es entstehen zusätzliche Vitamine, wie zum Beispiel Vitamin C und B, Kohlenhydrate und Zucker werden durch die Milchsäure quasi „vorverdaut“.  So entsteht ein leicht verdauliches Lebensmittel, das mit seiner probiotischen Wirkung unserem Mikrobiom und unserem Immunsystem gut tut.

Los geht’s - das Fermentieren von Äpfeln ist ganz leicht 

Du brauchst:

  • 4 - 5 kleine reife Äpfel
  • 1 Liter lauwarmes Wasser
  • 25 g Steinsalz oder Ur-Salz (Wichtig! Es muss frei von Jod oder Rieselhilfe sein)
  • 1 - 2 Stangen Zimt
  • 2 - 3 Kardamomkapseln
  • etwas unbehandelte Zitronen- oder Orangenschale
  • 1 Esslöffel Honig
  • 1 Einmachglas
  • Gewichte zum Beschweren

Und so geht's:

Wasche die Äpfel, steche sie mit einem Zahnstocher 2 - 3 mal ein und schichte sie in ein sterilisiertes Einmachglas.

Mische nun in einem sauberen Gefäss Wasser und Salz, bis das Salz vollständig aufgelöst ist. Füge die Gewürze der Salzlake hinzu und fülle das Einmachglas mit der Salzlake bis ca. einen Finger breit unter den Rand auf.

Beschwere alles mit einem Gewicht (z. B. einem Unterteller, Glasschälchen oder Stein), so dass die Äpfel und die Gewürze nicht mit Luft in Berührung kommen. Verschließe das Gefäß und stelle es bei Raumtemperatur an einen dunklen Ort. Da beim Fermentierprozess Flüssigkeit austreten kann, stell das Glas in eine Schale. Nach 5 - 7 Tagen solltest Du das Gefäss an einen kühlen, dunklen Raum stellen. Nach ingesamt 2 - 3 Wochen ist der Fermentiervorgang abgeschlossen. Die so eingelegten Äpfel sind 6 - 9 Monate haltbar.

Die sauer eingelegten Äpfel sind ein gesunder, köstlicher Snack und können deine bisherige Apfelvorräte mit einer frischfruchtigen Art ergänzen. Übrigens eignen sich die besonderen Leckereien auch wunderbar als selbstgemachtes Geschenk zu Weihnachten.

Wir wünschen Guten Appetit!

 

 

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