Heizlüfter – nichts als heiße Luft

08. September 2022 | Energie, Öko-Tipp

Aus Sorge vor hohen Gaspreisen und einem kalten Winter versuchen bereits jetzt viele Menschen in Deutschland Vorkehrungen zu treffen. Vor allem diejenigen, die keine Möglichkeit haben, die eigene Heizanlage zu verändern oder nur kleinere Räume kurzfristig aufheizen wollen, greifen gerne auf Heizlüfter zurück. Allein zwischen Januar und Juni 2022 wurden mehr als 600.000 Heizlüfter verkauft, die nicht mit Gas, sondern mit Strom betrieben werden. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von etwa 35 Prozent. Ob sich der Kauf eines Heizlüfters lohnt, erklärt BUND-Expertin Caroline Gebauer. 

Heizlüfter: Eine Anschaffung, die sich lohnt? 

Nein. Heizlüfter sind im Vergleich zum Heizen mit Gas teuer und klimaschädlich. Im Winter können uns Heizlüfter finanziell, versorgungstechnisch und ökologisch große Probleme bereiten. Sie treiben Kosten weiter in die Höhe; statt diese zu senken. Denn neben Gas ist auch der Strompreis gestiegen, so dass auch hier Sparen das Gebot der Stunden ist. „Aufgrund der hohen Strompreise ist das Heizen mit einem Heizlüfter aktuell sogar teurer als Heizen mit Gas. Laut Bundesnetzagentur ist das Heizen der Wohnung mit Heizlüftern aktuell und trotz hoher Gaspreise rund 50 Prozent teurer als das Heizen mit Gas. Dazu kommt: Die vermehrte Nutzung würde den Preis für Strom weiter in die Höhe treiben“, erklärt BUND-Energieexpertin Caroline Gebauer.

Überlastung des Stromnetzes durch Heizlüfter

Nutzen zahlreiche Haushalte Heizlüfter gleichzeitig, kann dies zu einer lokalen Überlastung des Stromnetzes führen. „Netzbetreiber können diese, anders als große Verbraucher, nämlich nicht vom Netz nehmen“, so Gebauer. Ein anderes Problem bei den Geräten: Die große Nachfrage nach Heizlüftern führt zu einem Ressourcenproblem. Da gerade günstige Geräte oftmals eine kurze Lebensdauer haben, entsteht in enorm kurzer Zeit viel Elektroschrott. Heizlüfter sind zudem nicht an Energieeffizienz- und Ressourcenanforderungen durch Ökodesign gebunden und haben im Gegensatz zu anderen Haushaltsgeräten kein EU-Energielabel. Ihr Verbrauch ist daher nicht miteinander vergleichbar.

Energiesparen ist A und O

„Das A und O ist und bleibt, Energie zu sparen. Den Energieverbrauch muss insgesamt reduziert werden. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sich nicht nur an die privaten Haushalte, sondern insbesondere an die Industrie und die öffentliche Hand richtet“, sagt Caroline Gebauer. Um zu Hause Energie zu sparen, lohnt es sich aber beispielsweise Elektrogeräte nicht im Stand-By-Modus zu belassen, sondern sie ganz auszuschalten. Die Spülmaschine sollte nur komplett voll angestellt werden und das Eco-Programm der Waschmaschine genutzt werden. 

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