BUND-Landesverband Hamburg

Gepunktete Glücksbringer

23. April 2020 | Öko-Tipp

Manche sind rot, andere schwarz, wieder andere gelb. Sie sind beliebt bei Gärtner*innen – doch der Marienkäfer wird nicht nur wegen seiner Nützlichkeit geschätzt, sondern gilt vor allem als Glückssymbol. Die Familie der Marienkäfer wartet mit einigem Unerwartetem auf: Mit unglaublichen 4.000 Arten sind Marienkäfer (Coccinellidae) weltweit vertreten, wenngleich es im kühleren Deutschland nur 80 Arten aushalten.

Von jeder dieser Arten wiederum gibt es noch einmal diverse Varianten – bei einigen noch einmal bis zu 4.000 – doch auf eine einzelne Bezeichnung jeder Variation wurde verständlicherweise verzichtet.

Mindestens zwei hat jeder von ihnen - Das auffälligste Merkmal der drei bis zwölf Millimeter langen, halbkugelförmigen Tiere sind die Punkte auf ihren Deckflügeln. Je nach Art können es bis zu 24 schwarze, helle, braune oder auch rote Punkte sein. Das Alter eines Tieres lässt sich auf diese Weise also entgegen landläufiger Meinung nicht bestimmen. Ob alt ob jung: Während eines Käferdaseins ändert sich die Punktezahl nicht.

Appetit auf Blattläuse

Punkten können Marienkäfer bei heimischen Gärtner*innen durch ihren großen Appetit, der sie zu einem beliebten Nützling macht. Ein einziger Käfer verspeist in seinem Leben gut 50.000 Blattläuse und andere Schädlinge – das sind bis zu vier in der Stunde. Um während seines Mahles nicht selbst zur Mahlzeit zu werden, sondert der Käfer bei Gefahr eine gelbe, giftige Alkaloide enthaltende Flüssigkeit ab und stellt sich tot. Trotzdem kann es ihm passieren, dass er von Ameisen, die Blattlauskolonien pflegen und deshalb verteidigen, vom Blatt geschubst wird.

Einsatz zur Schädlingsbekämpfung

Unser allseits bekannter heimischer Siebenpunkt Marienkäfer (Coccinella septempunctataverzehrt ca. 50 Blattläuse am Tag. Der asiatische Harlekin-Marienkäfer (Harmonia axyridis) verspeist das Fünffache am Tag. Sein großer Appetit hat ihn bekannt gemacht und er wurde vielerorts zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Das hat dazu geführt, dass der Harlekin-Marienkäfer nicht mehr nur in Japan und China zu finden ist, sondern nun auch in Nordamerika und Europa vorkommt. Der Harlekin-Marienkäfer hat nicht nur einen großen Appetit, sondern hat auch eine hohe Vermehrungsrate – aufzuhalten ist er nicht mehr. In einigen Gebieten ist er zur häufigsten Art unter den Marienkäfern geworden, Bestände einheimischer Arten gingen zurück. Ob der Harlekin-Marienkäfer den heimischen Arten Schaden zufügt und wie groß dieser sein wird ist ungewiss und bleibt abzuwarten. 

Beobachtungstipp

Auf Wiesen, in Gärten oder an Waldrändern kommen Marienkäfer vor. Die Frage ist eher: Wo sind sie nicht zu finden? Gibt es Blattläuse, so sind die Chancen gut, einen Marienkäfer zu sichten.

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