BUND-Landesverband Hamburg

Alle Vögel sind schon da – oder noch nicht?

06. April 2020 | Kinder-Umweltgruppen

Für viele beginnt der Frühling, wenn die Vogelgesänge in Gärten und Parks wieder zu hören sind. 

Als erstes machen sich diejenigen Vögel lautstark bemerkbar, die die kalte Jahreszeit hier bei uns in Hamburg verbracht haben. Dazu zählen zum Beispiel Kohlmeise, Kleiber, Amsel, Zaunkönig und Heckenbraunelle. Um im Winter Energie zum Überleben zu sparen, haben sie sich weitgehend ruhig verhalten. Das ist nun mit der Balzzeit vorbei und so können wir zur Morgen-, aber auch zur Abenddämmerung ihre Gesänge hören, die die Männchen voller Inbrunst vortragen. Damit wollen sie ein Weibchen finden und gleichzeitig ihr Brutrevier gegen die Konkurrenz abgrenzen. 

Von den Kurz- bis Mittelstreckenziehern sind bereits einige aus ihren Winterquartieren in Mittel-, Süd- und Osteuropa nach Hamburg zurückgekehrt, um zu brüten. Darunter sind zwei Vögel, die sehr markant mit Wiederholungen singen und ideal für Einsteiger*innen sind: der Zilpzalp, der - für unsere Ohren recht monoton, dafür aber schnell erlernbar - seinen Namen zu singen scheint: zilp zalp, zilp zalp usw.

Ebenso die Singdrossel, die ganz unterschiedliche Melodien hervorbringt, ihre Motive dabei aber gleich mehrere Male (meistens dreimal) wiederholt. Das klingt wunderbar, aber auch ein wenig – wie Kinder oftmals finden - als ob die Aufnahme hakt. Die Singdrossel ist gerade in den Abendstunden gut zu hören und sitzt dabei häufig sichtbar auf einer Baumspitze.

Die Langstreckenzieher treffen erst später im April oder Mai aus Afrika bei uns ein, wie der allseits bekannte Kuckuck und die Nachtigall mit ihrem virtuosen Gesang. Als einer der letzten Zugvögel kehrt der Mauersegler aus Südafrika zurück. Dann umfliegt er wieder in rasantem Tempo, schrille Balzrufe ausbringend die Hochhäuser unserer Stadt.

Es gibt verschiedene Vogelstimmen-Apps im Internet. Zugegeben: das Erlernen von Vogelstimmen braucht viel Übung, es lohnt aber!

Laute Stadtvögel

Städte sind an vielen Orten durch menschliche Aktivitäten laut. Vor allem der Verkehrslärm stellt die Kommunikation vieler Wildtiere vor Probleme. Um trotz des Lärms ihre Artgenossen erreichen zu können, singen viele Vogelarten, wie die Amsel, in der Nähe von Straßen und Bahntrassen höher. Bisher dachte man, dass sie dies tun, weil sich die höheren Töne besser vom tiefer frequenten Verkehrslärm abheben. Doch das stimmt nicht ganz: Stattdessen können die Vögel in den höheren Tonlagen einfach lauter singen – und werden deshalb besser gehört.

Anders gehen die Rotkehlchen mit dem Straßenlärm um. Damit sie ihr Revier verteidigen und einen Paarungspartner anlocken, singen sie bis in die Nacht hinein. Dann ist der Straßenlärm deutlich leiser als am Tage.

Mach mit: Geräusche-Landkarte

Vielleicht hört Ihr durch den momentanen geringen Verkehr ganz andere Geräusche als sonst in Eurer Umgebung. Probiert es mit einerGeräusche-Landkarte aus.

So geht´s: Ihr sucht Euch ein Plätzchen im Park, auf dem Balkon oder öffnet ein Fenster (bitte seid vorsichtig dabei!). Auf einem Zettel markiert Ihr in der Mitte ein Kreuz, das ist Euer Standort. Nun schließt die Augen und hört ein paar Minuten auf die Geräusche, die Euch umgeben. Versucht sie auf Euren Zettel zu übertragen: aus welcher Richtung und wie weit entfernt kam das Geräusch? Ihr könnt das Geräusch mit Namen hinschreiben, also z.B. Vogel/Rotkehlchen, oder ein Symbol wie eine Note drauf malen. Nach ca. fünf Minuten vergleicht Ihr Eure Ergebnisse.

Wenn Du die Aktion alleine machst, kannst Du sie an mehreren darauffolgenden Tagen durchführen (am besten zur gleichen Zeit) und dann mal schauen, ob sich Wiederholungen ergeben. So pfeift Euer Nachbar vielleicht jeden Morgen um 7 Uhr ein Liedchen beim Rasieren...

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