BUND-Landesverband Hamburg

Amphibienwanderung – mit der Massenwanderung kommt das Massensterben

19. Februar 2021 | Amphibien

Bereits in den nächsten Tagen machen sich die ersten Amphibien auf den Weg zu ihren Laichgebieten. Jedes Frühjahr werden dabei Tausende Frösche, Kröten und Molche überfahren.

Angesichts der schnell ansteigenden Temperaturen ruft der BUND Hamburg dazu auf, unterwegs auf wandernde Amphibien zu achten und abends am besten mit dem Auto gar nicht erst loszufahren.

„Noch ist die „Krötenwanderung“ nicht in vollem Gange, aber erste Amphibien werden sich bereits am Wochenende auf den Weg zu ihren Laichgebieten machen. Wenn in der kommenden Woche auch die Nächte wärmer werden und die Straßen nachts feucht genug sind, wird die Massenwanderung einsetzen – und damit leider auch das Massensterben“, warnt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Wie jedes Jahr verlassen Molche, Kröten und Frösche in den ersten warmen Frühjahrsnächten ihre Winterquartiere und werden dabei zu Tausenden überfahren. An einigen Stellen in Hamburg sind die Bestände daher bereits massiv zurückgegangen. Alle in Hamburg vorkommenden Amphibien unterliegen inzwischen dem besonderen Artenschutz und viele stehen auf der „Roten Liste der gefährdeten Arten“.

Der BUND ruft deshalb dazu auf, in den nächsten Wochen abendliche Autofahrten möglichst zu vermeiden und selbst mit dem Fahrrad extrem aufmerksam zu fahren. Selbst vom Rad aus seien still sitzende Tiere auf der Straße oft kaum zu erkennen.

Grundsätzlich sollten Autofahrer*innen Nebenstrecken und bekannte Brennpunkte der Amphibienwanderung (s. beiliegende Liste) komplett meiden. Der BUND ruft auch explizit dazu auf, Kröten anzufassen und sie in deren Laufrichtung über die Straße zu tragen, um sie damit in Sicherheit zu bringen. Natürlich dürfe die eigene Sicherheit nicht gefährdet werden.

Auf dem eigenen Grundstück rät der BUND dazu, „Amphibienfallen“ wie etwa Lichtschächte und Halterungen für Wäschespinnen abzudecken. Kellerabgänge müssten täglich kontrolliert werden, um eventuell dort gefangene Amphibien zu befreien.

Für Rückfragen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 - 600 387 12 oder 0160 799 09 46



Bekannte Brennpunkte der Amphibienwanderung in den letzten Jahren in Hamburg, nach Stadtteilen in alphabetischer Reihenfolge geordnet:

Bergstedt: Hamararakoppel
Billwerder-Moorfleet: nördl. Bahngraben zwischen Mittlerer und Unterer Landweg
Blankenese: Mühlenberger Weg
Burgwedel: Grothwisch
Duvenstedt: Wiemerskamper Weg
Eißendorf: Vahrendorfer Stadtweg
Finkenwerder: Kirchenaußendeichsweg und Westerdeich höhe Wiet
Francop: Neuenfelder Weg
Harburg: Großmoordamm, Neuländer Elbdeich, südlicher Abschnitt des Falkenbergwegs und angrenzendes Straßennetz bis zum Heidblick
Kirchwerder: Fersenweg, Marschenbahndamm
Lemsahl: Eichelhäherkamp
Marmstorf: Vahrendorfer Stadtweg
Neuenfelde: Nincoper Moorweg
Neugraben: Falkenbergsweg (insb. Buskehre)
Neuland: Neuländer Elbdeich
Niendorf: Bayenweg, Rahweg
Reitbrook: Vorderdeich
Rissen: Zufahrt zum Parkplatz im Waldpark Marienhöhe
Sasel: Bekwisch (temporäre Sperrung)
Stellingen-Langenfelde: "Am Ziegelteich" und Försterweg auf Höhe der S-Bahnbrücke;
für Autos i.d.R. zugelassene Wege in den KGVs Sandkuhle und Besthöhe am Försterweg
Tatenberg: Tatenberger Deich und Marschenbahndamm
Volksdorf: Waldweg und Saseler Weg (Bereich Volksdorfer Teichwiesen)
Wittenbergen: Wittenbergener Weg, Rissener Ufer, Falkensteiner Ufer

 

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