BUND-Landesverband Hamburg

„Lanterne rouge“ für Hamburgs Radverkehr

25. November 2022 | Verkehr

Im bundesweiten "Mobilitätsbarometer" führt Hamburg beim Thema Radverkehr die Tabelle von hinten an – für Senator Anjes Tjarks muss das ein Ansporn sein, seine Fahrradpolitik zu verstärken und besser zu vermitteln.

 

„Mobilitätsbarometer“ sieht Hamburg bundesweit als Schlusslicht bei der Fahrradinfrastruktur / BUND fordert mehr Platz und Sicherheit für Rad- und Fußverkehr / Radwegausbau darf nicht auf Kosten des Baumbestands gehen

Das Mobilitätsbarometer, eine bundesweite Befragung zum Mobilitätsverhalten im Auftrag von Allianz pro Schiene, des BUND-Bundesverbandes und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats, zeigt für Hamburg deutliche Defizite beim Radverkehr und beim Sicherheitsempfinden von Menschen auf, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. So gaben lediglich 34 Prozent der Befragten an, dass ihnen in der Hansestadt ausreichend sichere Radwege zur Verfügung stehen. Bei der Bewertung der Fahrradinfrastruktur ist Hamburg damit das Schlusslicht unter den Bundesländern – noch hinter Berlin (40 Prozent) und weit hinter Bremen (80 Prozent).

„Das Mobilitätsbarometer ist ein fatales Zeugnis für Verkehrssenator Anjes Tjarks, der das Thema Radverkehr ganz oben auf seine Agenda gesetzt hat“, urteilt Martin Mosel, stellvertretender Vorsitzender des BUND Hamburg. „Mit seiner Radverkehrsstrategie will der Senat Hamburg zur Fahrradstadt machen. Davon ist die Stadt aber weit entfernt, wie die Daten zeigen. Im Gegenteil: 36 Prozent der Radfahrenden fühlen sich heute unsicherer als noch vor fünf Jahren“, so Mosel.

Damit Hamburg zur Fahrradstadt und die Verkehrswende Realität wird, braucht es laut BUND weit mehr als bisher getan wurde: Für die Steigerung des Radverkehrs bedürfe es einer guten Radinfrastruktur mit ausreichend Platz für jeweils den Rad- und den Fußverkehr. Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden biete nur eine konsequente räumliche Trennung der Verkehrsarten.

Der stv. BUND-Vorsitzende vermutet, dass die grundsätzlich gute und ehrgeizige Radverkehrspolitik von Senator Tjarks ein schlechtes Image in der Bevölkerung hat, weil Radwege häufig auf Kosten des Baumbestandes anstatt im bestehenden Straßenraum ausgebaut werden. „Damit muss Schluss sein. Schließlich soll mehr Radverkehr einen großen Teil des Autoverkehrs überflüssig machen“, so Mosel.

Für Rückfragen in Hamburg: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12

Weitere Informationen zum Mobilitätsbarometer sowie die Presseinformation des BUND-Bundesverbandes finden Sie unter: www.bund.net/presse

 

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