BUND-Landesverband Hamburg

Hoch, höher, windanfällig

31. März 2024 | Verkehr

Neue Köhlbrandbrücke schlechteste aller möglichen Lösungen

NABU und BUND kommentieren die aktuelle Diskussion zur neuen Köhlbrandbrücke: Die Umweltverbände sehen die Planungen einer deutlich höheren Köhlbrandbrücke als Ersatz für die aktuelle, 1974 eingeweihte Köhlbrandbrücke aus unterschiedlichen Gründen kritisch. In einer Zeit fundamentaler Umbrüche und Veränderungen wäre der aktuelle Zeitpunkt eine geradezu historische Chance gewesen, den Hamburger Hafen insgesamt neu zu denken. Vor dem Hintergrund des abnehmenden Container-Umschlags und der ohnehin geplanten Umnutzung von Teilen des Hafengebietes als „Energiehafen“ ist eine bedeutend höhere Brücke nach Auffassung von NABU und BUND keine sinnvolle Lösung.

„Eine Brücke mit dieser Höhe wirkt politisch kurzsichtig – gerade in einer Zeit, in der die Klimakrise spürbar und die Haushalte knapp sind. Der Köhlbrand braucht eine solide, keine windanfällige Querung, die ständig gesperrt ist. Ein Tunnel hätte den Vorteil, dass dieser etwa doppelt so lange hält wie eine Brücke. Statt nach 60 Jahren wieder eine neue, klimaintensive Brücke bauen zu müssen, hätte Hamburg die nächsten 120 Jahre eine verlässliche Querung unter dem Köhlbrand hindurch“, so NABU und BUND.

Eine vernünftige Ost-West-Querung des Hafens im Norden würde auch die nur drei Kilometer weiter südlich geplante A 26 Ost überflüssig machen. Die A 26 Ost soll 2,3 Milliarden Euro kosten, ist ebenfalls mit einer 50 Meter hohen Brücke über die Elbe geplant und ist zudem für die Wasserstoffwirtschaftsentwicklung im zentralen Hafen mittlerweile hinderlich. Mit den eingesparten Mitteln sollte sich der Bund im Norden dann stärker an einer taugliche Querverbindung zwischen A 7 und A 1 auf dem Roß- und Veddelerdamm beteiligen, die einen leistungsfähigen und wetterfesten Köhlbrandtunnel einschließt. 

„Statt weitsichtiger Infrastrukturplanung folgen die aktuellen Brückenplanungen eher dem Prinzip ‚Nach mir die Sintflut‘. Denn die Kosten werden in der Gesamtschau aller Wahrscheinlichkeit nach ebenso deutlich höher ausfallen wie die Klimabilanz“, so NABU und BUND.

Für Rückfragen:
Sabine Sommer, Vorsitzende BUND Hamburg, Tel. 0160 7990946
Jonas Voss, NABU-Pressestelle, Tel. 0176 766 623 85

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