Hitze in Hamburg: Schwammstadt jetzt umsetzen!

01. Juli 2025 | Baumschutz, Flaechenschutz, Flüsse & Gewässer, Klimaschutz, Klimawandel

BUND fordert mehr Bäume statt Beton

Hamburg, 1.7.2025. Die aktuelle Hitzewelle mit Temperaturen über 30 Grad macht deutlich: Hamburg muss widerstandsfähiger gegen Hitze und Trockenheit werden. Der BUND Hamburg fordert die schnelle Umsetzung einer klimaangepassten „Schwammstadt“ mit weniger Beton, mehr entsiegelten Flächen und deutlich mehr Bäumen. 

„Die Klimakrise ist längst in Hamburg angekommen“, warnt Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg. „Extreme Wetterlagen wie Hitzewellen und Dürren nehmen zu.“  

Der März 2025 war mit nur etwa einem Fünftel des üblichen Niederschlags einer der trockensten März-Monate seit 1881, besonders im Norden Deutschlands. Und die Jahre 2018 und 2019 haben bereits deutlich gemacht, was extreme Sommertrockenheit für Hamburg bedeutet: 89 Gewässer fielen trocken oder führten nur noch wenig Wasser. 

 

Mehr Grün und mehr Blau für Hamburg 

Um Hamburg hitzeangepasst zu machen, braucht es mehr grüne und blaue Infrastruktur – also mehr Straßenbäume, begrünte Dächer, entsiegelte Plätze, offene Wasserflächen, Regenwasserspeicher und Grünzüge. Sie sorgen für Kühlung, speichern Wasser, verbessern die Luftqualität und erhöhen die Lebensqualität in der Stadt. 

„Eine klimaangepasste Stadt braucht vor allem eines: mehr Natur“, so Sommer weiter. „Bäume sind natürliche Klimaanlagen: Sie senken die Temperatur um bis zu 3 Grad, verdunsten bis zu 400 Liter Wasser pro Tag, spenden Schatten, speichern CO₂, produzieren Sauerstoff und filtern Staub.“ 

 

Jeder kann etwas tun 

Versiegelung durch Asphalt, Pflaster und Beton hingegen verhindert genau das. Als Teil des Netzwerks „Abpflastern“ unterstützt der BUND daher Projekte, die Flächen entsiegeln und begrünen. Jede und jeder in Hamburg kann beitragen – etwa durch entsiegelte Einfahrten, Vorgärten oder Stellplätze. 

Besonders wirksam ist es, neue Versiegelung ganz zu vermeiden. Dennoch bedrohen aktuell Großprojekte wie die A26 Ost, die Bebauung der Reethen, Oberbillwerders oder des Wilden Waldes wertvolle Naturflächen. „Diese Flächen sind heute schon wichtig für Frischluft, Wasserspeicherung und Artenvielfalt. Ihre Zerstörung wäre ein Rückschritt für den Klimaschutz“, mahnt Sommer. „Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt – wir müssen jetzt handeln.“ 

 

Hintergrund:  

Das Schwammstadt-Prinzip setzt auf eine naturnahe Stadtentwicklung, in der Regenwasser nicht abgeleitet, sondern gespeichert und genutzt wird. Entsiegelung, Dachbegrünung, Versickerungsflächen und Bäume sind zentrale Bausteine – für mehr Schutz vor Hitze, Trockenheit und Starkregen. 

 

Weitere Informationen:  

Abpflastern: Mehr Leben vor deiner Tür 

Schwammstadt: Wasseratlas 2025: Daten und Fakten über die Grundlage allen Lebens 
 

Pressefotos: Trockenheit | Flickr 

Für Rückfragen: 
Milena Fischer, Leitung Kommunikation, Tel. 040 600387-12, kommunikation(at)bund-hamburg.de 

 

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