Fernwärme aus Kohlekraftwerk Moorburg verstößt gegen Volksentscheid und würde Wärmewende blockieren

30. März 2016 | Energie

CDU-Forderung absurd / Ersatz Kohlekraftwerk Wedel muss für mehr Klimaschutz genutzt werden

Erneuten Forderungen nach einer Wärmeauskopplung beim Kohlekraftwerk Moorburg erteilt der BUND Hamburg eine klare Absage. Diese sei weder mit dem Volksentscheid zu den Energienetzen vereinbar noch passe eine Fernwärmeversorgung mit klimaschädlicher Kohle zur dringend erforderlichen Wärmewende in der Hansestadt. 

„Die Vorschläge von CDU und Wirtschaftsrat sind absurd und offenbar interessengesteuert. Das drei Milliarden teure Kraftwerk Moorburg hat keine wirkliche Perspektive im Strommarkt und soll nun auf Kosten der Fernwärmekunden und des Klimaschutzes rentabler gemacht werden“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. 

Eine Wärmeauskopplung aus dem Kraftwerk Moorburg würde die Fernwärmeversorgung im Vattenfall-Netz, das die Stadt spätestens 2019 übernimmt, für Jahrzehnte auf den klimaschädlichen Brennstoff Steinkohle fixieren. Dies käme einer Kapitulation Hamburgs vor den Herausforderungen eines effektiven Klimaschutzes gleich. Außerdem müssten die Investitionskosten für eine mehr als 200 Millionen Euro teure Fernwärmetrasse von Moorburg zum Anschlusspunkt Haferweg in Altona letztlich von den Fernwärmekunden getragen werden. 

Für den Ersatz des alten Kohlekraftwerkes Wedel liegen nach Einschätzung des BUND bereits belastbare Vorschläge auf dem Tisch. Mit einem Mix aus der Nutzung industrieller Abwärme (z. B. Aurubis), dezentraler Erzeugungsanlagen und einem Einstieg in die Erzeugung erneuerbarer Wärme kann eine ausreichende Fernwärmeversorgung ab 2020 sichergestellt werden. 

„Die Richtung ist spätestens seit der Klimakonferenz von Paris klar: Wir müssen raus aus der Kohle und nicht rein in die Kohle. Das sollte auch ein Wirtschaftsrat verstanden haben, selbst wenn Vattenfall-Manager dort im Landesvorstand sitzen. Den Senat fordern wir auf, sobald die Detailgutachten der Umweltbehörde zum Wedel-Ersatz vorliegen, noch in 2016 zu handeln und die Wärmewende in Hamburg voranzubringen.“, so Manfred Braasch. 

Für Rückfragen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 – 600 387-12

 

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