BUND-Landesverband Hamburg

BUND: Hamburgs Gewässer in keinem guten Zustand

16. Mai 2018

Der BUND-Bundesverband hat heute einen bundesweiten Gewässerreport veröffentlicht. Demnach befinden sich 93 Prozent der deutschen Gewässer nicht in dem nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie geforderten "guten Zustand". In Hamburg sind es sogar 100 Prozent.


Berlin/Hamburg: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat heute einen bundesweiten Gewässerreport veröffentlicht. Darin wertet der Verband aus, inwieweit Deutschland seiner Verpflichtung aus der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) nachkommt, bis 2015, allerspätestens aber bis zum Jahr 2027, alle Gewässer in einen "guten Zustand" zu bringen. „Dieser Verantwortung wird Deutschland bisher nicht gerecht und auch in Hamburg befinden sich die Gewässer noch weit von einem guten Zustand entfernt“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Entsprechend den Vorgaben der Richtlinie werden auf Hamburger Gebiet 33 Oberflächengewässer (Fließgewässer und Seen) betrachtet. Obwohl die Vorgaben aus Brüssel bereits seit dem Jahr 2000 gelten, weist bislang keines der Gewässer die Einstufung „guter Zustand“ auf und bei keinem einzigen Gewässer der Stadt hat sich die Zustandsklasse verbessert. Fast alle Hamburger Gewässer befinden sich in der Kategorie „mäßig“, die Untere Bille gilt als „unbefriedigend“ und die Alte Süderelbe als „schlecht“.

Zwar gibt es an der Alster, an der der BUND Hamburg gemeinsam mit dem NABU und der Aktion Fischotterschutz aktiv ist, erste Erfolge. Die Stadt muss ihre Anstrengungen jedoch insbesondere im Bereich der Durchgängigkeit der Gewässer, des Schadstoffeintrags und Strukturvielfalt verstärken.

Auch beim Grundwasser sieht es nicht gut aus. Von den sieben Hauptgrundwasserleitern der Stadt befinden sich fünf in einem schlechten Zustand. Die problematischen Einträge wie etwa Nitrat stammen allerdings überwiegend aus den Nachbarländern Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

"Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie ist ein gutes Instrument, doch in Hamburg wird die vorgegebene Verbesserungspflicht noch immer nicht ernst genommen. Die Hansestadt ist vom Wasser geprägt. Senat und Bezirke wären gut beraten, diesen Schatz im Sinne der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu entwickeln“, so Manfred Braasch.

Link zum Gewässerreport:
https://www.bund.net/fluesse-gewaesser/gewaesserreport/
Karte „Ökologisches Potenzial der Hamburger Gewässer“

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND Pressesprecher, Tel. 040 – 600 387-12
 

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