Frösche, Kröten und Co sind unverzichtbare Bestandteile der Ökosysteme, doch ihre Bestände sind weltweit bedroht. In Hamburg kommen 17 Amphibienarten vor und bis auf den Teichmolch stehen alle anderen 16 Arten auf der Hamburger Roten Liste. Klimaveränderungen und Verlust von Lebensräumen sind für die Tiere, die an Land und im Wasser leben, ein riesiges Problem.
Seit Jahren engagiert sich der BUND Hamburg aktiv für den Erhalt dieser gefährdeten Tiere. Ein herausragendes Beispiel ist das Projekt der BUND-Bezirksgruppe Wandsbek in Volksdorf. Regelmäßige Pflegeeinsätze im Naturschutzgebiet Volksdorfer Teichwiesen tragen zum Erhalt der dortigen Lebensräume bei, in denen seltene Tiere wie Moorfrösche, Kammmolche, C-Falter und Goldschrecke sowie bedrohte Pflanzenarten Zuhause sind. Auch die Verbesserung der Wasserstände im Gebiet ist ein wichtiger Erfolg.
Jedes Jahr im Frühjahr sind helfende Hände gefragt, wenn viele Erdkröten, Gras- und Moorfrösche sowie Grünfrösche auf ihrer Wanderung zu den Laichgewässern Straßen überqueren müssen. Nördlich der Teichwiesen verläuft der vielbefahrene Waldweg. Hier stellen ehrenamtliche Helfer*innen Amphibien-Zäune auf, die verhindern, dass die Tiere auf die Straße und damit in den Tod laufen. Sie werden stattdessen in Eimern gesammelt, die täglich kontrolliert werden und dann sicher auf die andere Straßenseite gebracht. Dank der Helfer*innen konnten im Jahr 2024 über 3.600 Amphibien sicher über die Straße zu ihren Laichgewässern gelangen – im Jahr 2020 waren es 1000 Tiere.
Ein weiteres Projekt zur Rettung der Amphibien startet aktuell im Wilhelmsburger Inselpark. Hier wird in Zusammenarbeit mit dem Inselpark und der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft ein 1.000 Meter langer Krötenzaun installiert, um die Amphibien während ihrer Wanderung zu schützen und gezielt zu leiten.
Anhand dieser konkreten Maßnahmen wird deutlich, dass lokaler Artenschutz wirkt. Der BUND Hamburg ruft daher die Bürgerinnen und Bürger auf, sich aktiv am Amphibienschutz zu beteiligen.
Gisela Bertram, BUND Hamburg: „Amphibienschutz geht ganz konkret: Bei der ehrenamtliche Mithilfe bei Schutzprojekten, bei der Anlage und Pflege amphibienfreundlicher Gärten, beim Einsatz für die Vernetzung von Lebensräumen im Biotopverbund und vieles mehr. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass Hamburgs Amphibienpopulationen auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben.“
Die Amphibienwanderung beginnt jetzt: Ab fünf Grad und Regen sind die besten Wetterbedingungen für wandernde Amphibien. Der BUND appelliet an die Bevölkerung: Lassen Sie das Auto in der Dämmerung und den Abendstunden stehen und halten Sie die Augen offen, um wandernde Amphibien und die Helfer*innen an den Straßen nicht zu gefährden.
Mehr Infos: Amphibien schützen
Für Rückfragen:
Lotta Repenning, BUND-Pressestelle, presse(at)bund-hamburg.de, Tel.: 040 600 387 12