A26 Ost: Einladung zur außerordentlichen Bürger*innenversammlung

17. Januar 2024

Am 23. Januar 2024 um 19.00 Uhr lädt der Runde Tisch Moorburg zu einer öffentlichen, außerordentlichen Bürger*innenversammlung ein. Auch die Vorsitzenden von BUND, Sabine Sommer und NABU, Malte Siegert werden erwartet und beantworten Fragen – zum Beispiel zur ihrer potenziellen Klage gegen die umstrittene Autobahn.

Das war ein „Weihnachtsgeschenk“, über das sich die Menschen in Moorburg alles andere als gefreut haben: Am 20.12.2023 wurde der Planfeststellungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt der A26 Ost erlassen. Die Bauvorbereitung zu diesem Autobahnabschnitt könnte nun jederzeit starten. „Wir in Moorburg stehen richtig unter Schock“, sagt Lisa-Mia Schaich vom Runden Tisch Moorburg. „Es geht hier nicht nur um ein wunderschönes Dorf mit enormem Ausbaupotenzial. Es geht vor allem um eine Entscheidung, die in Zeiten von Klimakrise und Überschwemmungen absolut nicht mehr zeitgemäß ist!“, so die Anwohnerin und Aktivistin weiter.

Wie sinnvoll ist die teure Autobahn?
Der Abschnitt A26 Ost ist nicht einmal zehn Kilometer lang, gehört aber mit den veranschlagten Kosten von über zwei Milliarden Euro zu den teuersten Autobahnen Deutschlands. Bei nahezu der gesamten Strecke handelt es sich um sogenannten „außergewöhnlichen Straßenbau“. Sie beinhaltet eine Brücke, die höher als die Köhlbrandbrücke sein wird, ein unterirdisches Autobahndreieck und verschiedene Hochebenen, damit die vielen Bahnstrecken überfahren werden können. Ziel dieser aufwändigen Baumaßnahme ist die Verbindung zwischen der A1 und der A7. „Und das, obwohl eine fast identische Strecke über die marode Köhlbrandbrücke sowieso erneuert werden muss“, gibt Lisa-Mia Schaich zu bedenken. „Wer soll diese beiden Mammutprojekte eigentlich zahlen?!“

Negativer Effekt auf Umwelt und Klima
Auch Umweltverbände wie BUND und NABU schlagen Alarm und prüfen gerade eine entsprechende Klage. Rund 40 Hektar wertvolle Biotopfläche sind durch den Autobahnbau bedroht. Gerade in einer Großstadt sind unversiegelte Flächen mit hohem ökologischem Wert von immenser Bedeutung für die Kühlung und Sauberkeit der Luft, aber auch für die „Schwammfunktion“ bei Starkregen und Hochwasser. Und: Für die Erhaltung der Artenvielfalt. Die bedrohten Moorflächen sind nicht nur wichtige CO2-Speicher, sondern auch Lebens- und Brutraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. „Die Erde erwärmt sich in rasantem Tempo und wir bauen diese auf allen Ebenen klimaschädliche Autobahn, damit noch mehr Menschen Auto fahren und die Elbbrücken und die Stadt verstopfen?“, fragt Schaich und fordert: „Das Geld sollte aus meiner Sicht lieber für den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) genutzt werden, damit auch Menschen ohne Auto in Zukunft mobil sein können.“

Diese und andere Argumente können Interessierte am 23.01.24 bei einer außerordentlichen Bürger*innenversammlung austauschen. „Wir vom Runden Tisch Moorburg laden herzlich dazu ein! Wir möchten gemeinsam schauen, wie wir die mögliche Klage der Naturschutzverbände unterstützen können“, sagt Schaich. Neben den Vorsitzenden der beiden Umweltverbände Sabine Sommer und Malte Siegert werden auch Vertreter*innen des Bündnis Verkehrswende Hamburg erwartet.

Wann: 23.01.24, 19 Uhr
Wo: Pausenhalle der ehemaligen Grundschule, Moorburger Elbdeich 249, 21079 Hamburg

Für Interviewanfragen:
Lotta Repenning, BUND- Pressestelle, Tel. 040 600 387 12, presse(at)bund-hamburg.de

Milliardenprojekt A26 Ost schadet dem Klima und blockiert den Hafen der Zukunft // NABU und BUND protestieren gemeinsam auf dem Rathausmarkt

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb