Für das in Planung befindliche rund 20 Hektar große Spreehafenviertel soll ein über mehrere Jahrzehnte gewachsener Weidenpionierwald gefällt werden. Hier finden sich wertvolle Strukturen mit einer sehr hohen Bedeutung für den lokalen Biotopverbund. Waldflächen haben außerdem eine wichtige Funktion für das Stadtklima. Insbesondere in den stark versiegelten Hafenbereichen braucht es Flächen wie diese. Dennoch sollen hier für das neue Quartier großflächig Bäume gefällt werden, für die teilweise nicht einmal ein Ausgleich vorgeschrieben ist, da ein Teil des Plangebiets innerhalb eines mittlerweile längst überholten Baustufenplanes von 1956 liegt. Dieser wurde noch vor Einführung der Eingriffsregelung festgesetzt und gilt noch immer. Baustufenpläne könnten jedoch auch als nicht mehr gültig beschlossen werden. Dann würde bei unvermeidbaren Eingriffen zumindest Ausgleich nach geltendem Recht geschaffen werden müssen. Es bleibt abzuwarten, wie Hamburg mit diesem Tatbestand umgeht – in jedem Fall verdeutlicht dieses Beispiel, wie weit wir in Hamburg von einer Umsetzung des Netto-Null-Flächenverbrauchsziels entfernt sind, wenn Hamburg nicht nur auf der grünen Wiese sondern auch im Wald bauen will.
Passend zum Thema laden der BUND Hamburg und die HafenCity Universität Hamburg ein zur Fachtagung "Netto-Null Flächenverbrauch - eine Vision für Hamburg?" am 29. Juni 2018. Alle Infos, auch zur Anmeldung, gibt es hier.