Mitten in der Innenstadt, einen Katzensprung von der Alster entfernt, baut Porsche ein neues Autohaus - auf einem Grundstück, das bis vor Kurzem noch der Stadt gehörte. Mit 9.600 m² Mietfläche ist das Vorhaben an der Lübecker Straße das größte innerstädtische Porsche-Zentrum Europas. Und gleichzeitig von der Flächenbilanz her eigentlich ein No-Go, vor allem für ein derart zentral gelegenes Grundstück. Auch sonst ist es wenig zeitgemäß, denn in einer zukunftsorientierten Stadt sollte der motorisierte Individualverkehr nicht noch weiter gefördert werden. Vielmehr bedarf es im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung einer Stärkung des Umweltverbundes.
Vor dem Hintergrund der knappen Flächen, die in Hamburg für eine Bebauung zur Verfügung stehen, drängt sich die Frage auf, warum man ein Grundstück wie dieses überhaupt an einen privaten Investor verkauft. Im Sinne einer nachhaltigen Grundstückspolitik sollte die Stadt vielmehr Flächen in kommunaler Hand halten, statt sie zu veräußern.
Man hätte das zuvor bereits bebaute Grundstück im Sinne des Netto-Null-Ziels viel effektiver nutzen und so der Flächenknappheit zumindest ein Stück weit begegnen können. Es hätte viele gute Nutzungsalternativen für ein derart zentral gelegenes und gut angebundenes Grundstück gegeben. Stattdessen hat man sich für einen vom Investor geplanten Prestige-Bau in zentraler Lage entschieden – das bringt uns dem Netto-Null-Ziel absolut nicht näher.
Passend zum Thema laden der BUND Hamburg und die HafenCity Universität Hamburg ein zur Fachtagung "Netto-Null Flächenverbrauch - eine Vision für Hamburg?" am 29. Juni 2018. Alle Infos, auch zur Anmeldung, gibt es hier.
Luftbild Lage Porsche-Zentrum
