Plastikfasten mit dem BUND
Mit rund 14 Millionen Tonnen verbraucht in Europa kein anderes Land soviel Plastik wie Deutschland – Tendenz steigend! 2,5 Milliarden Plastiktüten werden in Deutschland jährlich verbraucht (29 Tüten pro Kopf)– mit einer Gebrauchsdauer von gerade einmal 25 Minuten! Die Kunststoffabfallmenge hat sich in Deutschland im Zeitraum von 1994 bis 2015 auf ca. 5,92 Millionen Tonnen pro Jahr verdoppelt! Rund zehn Millionen Tonnen Müll – mehr als 75 Prozent davon Plastik – landen jedes Jahr im Meer! Die Vermeidung von Plastik leistet einen wichtigen Beitrag gegen Rohstoffverschwendung und Klimabelastung.
Einmal im Jahr, parallel zur vorösterlichen Fastenzeit, rufen wir dazu auf, bewusst auf Plastik zu verzichten und den eigenen Alltag neu zu entdecken. Doch wie wir plastikfrei leben können, ist eine Frage, die uns auch darüber hinaus ganzjährig beschäftigt. Wissen wachse, Müllberg schrumpfe! Posten Sie Ihre Ideen, Erfahrungen, Tipps unter #plastikfasten auf Facebook, Twitter, Instagram oder Youtube – und das geballte Know-how findet ihr hier.
Tipps zur Abfallvermeidung
Interview zum Thema #plastikfasten
Jenny ist unsere Expertin für Plastikvermeidung! Neben ihrem Einsatz für die BUNDjugend arbeitet sie in einem Hamburger „Unverpackt-Laden“. Wir haben Jenny gefragt, wie Hamburger*innen am besten praktisch in das Thema einsteigen können und warum man Plastikverzicht unbedingt ernst nehmen sollte.
BUND: Jenny, der BUND hat gerade die Aktion #Plastikfasten gestartet, warum ist das so wichtig?
Plastikmüll lagert sich in riesigen Mengen in globalen Stoffkreisläufen ab –in den Meeren, auf Feldern und damit in unserer Nahrung. Das macht die Natur und uns selbst krank. Plastikfasten ist ein toller Anfang, um ein Zeichen zu setzen für unsere Natur. Ziel muss es sein, dauerhaft weniger Verpackungsmüll zu produzieren. Wenn wir alle im Kleinen anfangen, können wir im Großen etwas verändern.
BUND: Was sind Deine drei besten Tipps, um möglichst viel Plastikmüll zu vermeiden?
- Beutel mitnehmen: Der ist leicht und nimmt wenig Platz weg, und er ermöglicht den Transport ohne Einwegtüten.
- Wasser in Glasflaschen kaufen oder noch besser, Leitungswasser trinken: Das Leitungswasser in Deutschland kann ohne Bedenken getrunken werden und ist oft sogar von besserer Qualität als Mineralwasser. Man kann es also ohne extra direkt in die eigene Flasche abfüllen!
- Fragen kostet nichts: Einfach freundlich fragen, ob man den Coffee-to-go im eigenen Becher oder den Käse ohne Plastik in der eigenen Dose mitnehmen kann!
BUND: Und wenn man gar keine Ahnung hat vom Thema – wie fängt man am besten an mit Plastikfasten?
Überlege, in welchen Bereichen bei Dir am meisten Plastik anfällt und finde eine Alternative. Genau dafür gibt es im Internet auf der Seite des BUND Hamburg einen "Plastikfrei Einkaufen"-Stadtplan mit Unverpackt-Läden, Bio-Wochenmärkten und Hofläden in Hamburg und der näheren Umgebung. Schaut doch mal rein!