Weniger ist ein Anfang. Jede*r Deutsche isst im Durchschnitt rund 60 kg Fleisch pro Jahr und trägt damit zur den Menschen und Tiere verachtenden Zuständen bei. Dazu kommt eine enorme Umweltbelastung durch Futtermittelimporte, Gülleausbringung, aufwendige Transportketten und vieles mehr. Und die weltweite Fleischproduktion heizt den Klimawandel zusätzlich an. Viele gute Gründe also, leckere Alternativen in den Speiseplan aufzunehmen.
Die richtige Kohle
Grillkohle gibt es auch mit "FSC"-Siegel. Das Forest Stewardship Council (FSC) ist eine internationale, gemeinnützige Organisation, die sich für den Erhalt der Wälder durch nachhaltige Bewirtschaftung einsetzt. Das Siegel kennzeichnet Holzprodukte (neben Kohle auch Gartenmöbel oder Bleistifte), bei deren Herstellung soziale und ökologische Kriterien beachtet wurden. Ein weiteres wichtiges Merkmal für gute Kohle ist das DIN-Prüfzeichen. Es garantiert, dass der Brennstoff kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthält.
Anzünder ohne Chemie
Der Grill sollte nicht mit chemischen Zündhilfen, Papier oder Kiefernzapfen angezündet werden. Bei der Verbrennung dieser Materialien werden krebserregende Stoffe freigesetzt. Stattdessen sollten Pressholz mit Öl oder Wachs, Reisig oder Holspäne verwendet werden. Es gilt die Faustregel: Grillgut erst auf den Rost legen, wenn die Anzündhilfen vollständig verbrannt sind.
Achtung! Brandgefahr!
Wildes Grillen ist verboten. Aus gutem Grund: Jeden Sommer werden so Brände ausgelöst, die Bäume und Wiesen zerstören und Tiere töten.
Müllberge vermeiden
Das Fleisch sollte nicht direkt auf den Rost gelegt werden, damit das Fett nicht in die Glut tropft – denn so können krebserregende Stoffe entstehen. Als umweltfreundliche Alternative zur Alufolie oder –schale können dünne Steinplatten aus Speckstein oder Schiefer als Unterlage benutzt werden. Geeignet sind auch große Rhabarber- oder Kohlblätter.
Pappteller und Plastikbesteck sind zwar leicht und gut zu transportieren, aber sie füllen Säcke von Müll. Wenn schon Kunststoff, dann bitte in der wiederverwendbaren Variante z.B. Kunststoffbehälter und –geschirr aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP). Andere Kunststoffe enthalten zum Teil gesundheitsschädliche Stoffe wie Weichmacher oder chemische Harze.
Mehr Gemüse statt Fleisch
Mit Mozzarella gefüllte Peperoni, gegrillte und eingelegte Auberginen, Tofuspeisen oder Champignons mit Kräuterbutter statt bergeweise Schnitzel und Würstchen…. Lassen Sie Ihre Phantasie spielen und schützen Sie gleichzeitig das Klima. Denn rund ein Fünftel der klimaschädlichen Treibhausgase weltweit geht auf das Konto der Viehzucht. Massentierhaltung quält nicht nur das Vieh, es verursacht zudem schwerwiegende Gülleprobleme wie die Bodenversauerung. Wenn Fleisch, dann richtig. In Hamburg gibt es viele Möglichkeiten, Fleisch aus ökologischer oder zumindest artgerechter Haltung zu kaufen. Sie finden bestimmt einen Biometzger auf einem der zehn Öko-Wochenmärkte in ihrer Nähe. Mittlerweile bieten auch viele Lebensmittelgeschäfte und Supermarktketten Öko- oder Neulandfleisch an. Nachfragen lohnt sich.
Weitere wichtige Infos finden Sie im Fleischatlas: