Neujahr ohne Böllerei - BUND Hamburg ruft zum Verzicht auf Feuerwerk auf

20. Dezember 2024

Silvester ist traditionell ein Fest voller Lichter und Knaller – doch die Schattenseiten des Feuerwerks sind nicht zu übersehen. Der BUND Hamburg appelliert an die Bevölkerung, aus Rücksicht auf Umwelt, Tiere und Menschen auf privates Feuerwerk zu verzichten. 

Laut einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg sprechen sich 59 Prozent der Deutschen für ein generelles Verbot oder ausschließlich professionelles Feuerwerk aus. Dieses Umdenken begrüßt der BUND Hamburg, der auf die erheblichen Umwelt- und Gesundheitsrisiken hinweist, die mit Feuerwerk verbunden sind: 

  • Feinstaubbelastung: Feuerwerkskörper setzen giftige Schwermetalle frei und erhöhen die Feinstaubwerte drastisch, wie die Messungen zu Silvester 2022/23 zeigen. Diese Partikel können Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Krebs auslösen.  
  • Lärmbelastung: Für Menschen und Tiere stellt die Knallerei eine enorme Geräuschbelastung dar. Besonders Wildtiere wie Vögel und Fledermäuse sind gefährdet; sie verlieren durch Schock und Orientierungslosigkeit oft ihr Leben. 
  • Müllbelastung: Jährlich entstehen 30.000 bis 40.000 Tonnen Feuerwerksmüll in Deutschland. Verpackungen, pyrotechnische Rückstände und giftige Chemikalien belasten Boden, Grundwasser und Ökosysteme wie Flüsse und Küstenbiotope. Laut Umweltbundesamt bestehen Feuerwerkskörper zu 60 bis 75 Prozent aus Hüllen, Konstruktionsteilen und Verpackungen, für die Karton, Holz, Ton und Kunststoff verwendet werden. Die restlichen 25 bis 40 Prozent sind pyrotechnische Bestandteile, die sich überwiegend aus Schwarzpulver, einer Mischung aus Kaliumnitrat, Holzkohle und Schwefel, zusammensetzen. Für Knallen, Pfeifen und Farben sorgen sogenannte Effektsätze. Strontium-, Kupfer- und Bariumverbindungen färben die Raketen rot, blau bzw. grün. Dieser Müll wird mit dem Schmelz- oder Regenwasser fortgespült und belastet Boden und Grundwasser ebenso wie Flüsse und Küstenbiotope.

Jürgen Mumme, Projektleiter des BUND-Müllprojekts: „Ein Jahreswechsel ohne Knallerei schützt nicht nur die Umwelt, sondern sorgt auch für einen ruhigeren und gesünderen Start ins neue Jahr. Gleichzeitig würde die Müllmenge reduziert und der Energieaufwand, der bei der Herstellung der Feuerwerkskörper erheblich ist, vermindert. Der Silvestermüll sollte wenigstens eingesammelt und ordnungsgemäß entsorgt werden, damit er nicht am Ende in Alster, Elbe und letztlich im Meer landet und dort die Müllstrudel weiter vergrößert.“ 

Der BUND Hamburg ermutigt alle Menschen, Alternativen wie Lichtinstallationen oder gemeinsame Veranstaltungen mit professionellem Feuerwerk zu bevorzugen. Dies schützt Umwelt, Klima und Gesundheit gleichermaßen – und setzt ein Zeichen für eine zukunftsfähige Stadt. 

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