BUND-Landesverband Hamburg

Tiefstack: BUND fordert konsequenteren Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Energie

17. Juni 2022 | Energie, Klimaschutz

Geplante Flusswärmepumpen sind innovativ / Gasoption ist verantwortungslos / Klimaschutz in der Wärmeerzeugung muss wichtiger sein als Wirtschaftlichkeit

Quelle: umweltfairaendern.de

Zur heutigen Vorstellung des Konzepts zum geplanten Kohleausstieg im Kraftwerk Tiefstack kritisiert der BUND Hamburg insbesondere, dass Hamburg bis zu 30 Prozent weiterhin auf Verbrennung setzt, um die Kohleverfeuerung zu ersetzen. Die geplanten Flusswärmepumpen hingegen seien zukunftsweisend und für eine Stadt am Wasser der richtige Weg, um in Kombination mit Industrieabwärme, Sonne und Wind aus der Verbrennung von fossiler Energie und Biomasse auszusteigen.

„Hamburg ist auf dem richtigen Weg, um im Wärmesektor klimaneutral zu werden, geht diesen jedoch nicht konsequent“, kritisiert Lucas Schäfer Geschäftsführer des BUND Hamburg. „Der Ukrainekrieg führt uns schmerzhaft vor Augen, dass Erdgas als Übergangstechnologie für den Kohleausstieg nicht in Frage kommen kann. Die Alternative „Flüssiggas“ ist derart umweltschädlich, dass es verantwortungslos ist, diesen Brennstoff im großen Stil in Kraftwerken zu einzusetzen“, so Schäfer weiter.

Dasselbe gelte für die Verbrennung von Biomasse, die in ausreichender Menge als Rest- und Schadholz für den Betrieb von Kraftwerken nicht zur Verfügung stehe. Es gebe dafür mehr als genug Bedarf in kleineren Feuerungsanlagen, aber auch die chemische Industrie melde angesichts der aktuellen Entwicklung des Öl- und Gasmarktes bereits Bedarf an.

„Hamburg sollte sich die Umrüstung von Tiefstack auf die Verbrennung von Holz- und Gas komplett sparen und für den Bedarf in Spitzenlastzeiten komplett auf flexible Wärmespeicher setzen. Das ist vielleicht teurer, aber der Klimaschutz darf nicht am Geld scheitern. Das sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig“, so Lucas Schäfer.

Neben einem konsequenten Verzicht auf die CO2-Emissionen im künftigen Energiepark Tiefstack fordert der BUND deshalb eine kurzfristige Alternativenprüfung aus wirtschaftlicher Sicht sowie eine auf Hamburg bezogene Analyse aller Einsparpotenziale im Wärmesektor. Beides zusammen müsse im neu eingesetzten Hamburger Energiewendebeirat fachöffentlich diskutiert werden.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 600 387 12

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