Start der Weltklimakonferenz am Sonntag: Hamburg fehlen die Antworten

27. November 2015 | Klimaschutz

Kurz vor Start der Weltklimakonferenz in Paris fordert der BUND Hamburg vom rot-grünen Senat eine Gestaltungs-Offensive im hanseatischen Klimaschutz.

Kurz vor Start der Weltklimakonferenz in Paris fordert der BUND Hamburg vom rot-grünen Senat eine Gestaltungs-Offensive im hanseatischen Klimaschutz. Die Stadt Hamburg droht die vereinbarten CO2-Einsparziele deutlich zu verfehlen. Um das 40 %-Ziel bis 2020 zu erreichen, müssten auf der Zeitachse bis 2013 bereits 30 % erreicht sein, real sind es aber nur knapp 15 %. Dies wird nach Informationen des BUND aus der in Kürze vom Statistikamt Nord veröffentlichten Energie- und CO2-Bilanz Hamburg 2013 hervorgehen. 

„Es rächt sich jetzt, dass der letzte Senat Klimaschutz allenfalls als lästige Pflichtaufgabe angesehen und die Finanzmittel drastisch gekürzt hat. Hier brauchen wir dringend eine Trendwende. Der neue Hamburger Klimaplan muss neue Akzente setzen, damit die CO2-Reduktion wieder vorankommt“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. 

Der neue Hamburger Klimaplan wird derzeit in der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) erarbeitet und soll noch im Dezember vom Senat beschlossen werden. Der BUND Hamburg erwartet, dass konkret dargelegt wird, wie der Ausbau von Windkraft und industrieller Abwärme und eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien erfolgen sollen. Diese Eckpunkte sind auch im rot-grünen Koalitionsvertrag benannt. Zudem muss Hamburg seiner Vorbildfunktion nachkommen und im öffentlichen Gebäudebestand Klimaschutz und Energieeffizienz deutlich voranbringen. 

Der BUND fordert zudem umgehend neue Zielvorgaben im „Bündnis für das Wohnen“, da gerade im Wohnungsbestand viele Einsparpotentiale vorhanden sind. Die bislang festgelegten Kennzahlen für den Endenergieverbrauch fallen deutlich hinter vergleichbaren Vereinbarungen wie etwa in Schleswig Holstein (Klimapakt Wohnen) zurück. Wie wenig ambitioniert die Vorgaben sind, zeigt der Vergleich: Während Hamburg einen Endenergieverbrauch von 133 kwh/m²/a ohne Warmwasser bis 2020 anstrebt, liegt der Zielwert beim nördlichen Nachbarn bei 115 kwh/m²/a mit Warmwasser. 

Der öffentlich diskutierten Laufzeitverlängerung für das veraltete Kohlekraftwerk in Wedel erteilt der BUND Hamburg eine klare Absage. „Schon die offizielle Einweihung des Klimakillers Moorburg kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz war ein fatales Signal. Wenn jetzt noch das Kohlekraftwerk Wedel über Jahre weiterläuft, verabschiedet sich Hamburg endgültig vom Thema Klimaschutz“, stellt Manfred Braasch fest. 

Der BUND ruft alle Hamburgerinnen und Hamburger auf, am Sonntag ein Zeichen zu setzen und an der Lichterkette um die Binnenalster unter dem Motto „Stopp Klimawandel jetzt!“ teilzunehmen. Treffpunkt 16 Uhr Lombardsbrücke (siehe auch: bund-hamburg.bund.net/). 

Für Rückfragen:
Manfred Braasch, BUND Hamburg, T: 040 600 387-12 

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