Salz ist Gift für Bäume und Natur

05. Januar 2024 | Naturschutz, Baumschutz

Es schneit wieder in Hamburg. Hausbesitzer*innen und Mieter*innen sind für das Räumen und Streuen der Gehwege vor dem Grundstück zuständig. Zum Schutz der Straßenbäume und der Natur weist der BUND Hamburg eindringlich darauf hin, auf Streusalz zu verzichten.

„Streusalz ist Gift für unsere Straßenbäume. Denn das Natriumchlorid (Salz) dringt, wenn der Schnee schmilzt, in den Boden ein und reichert sich dort an. Eine starke Salzbelastung stört den Wasser- und Nährstoffhaushalt der Bäume, die im schlimmsten Falle sogar zu deren Tod führen kann“, sagt Bennie Bärthel vom BUND-Baumschutzprojekt.

Besonders empfindlich sind mit ihren Haarwurzeln die an Hamburgs Straßen häufigen Linden wie auch Ahorne und Kastanien. Das im Boden angereicherte Salz wird im folgenden Frühjahr von den Bäumen aufgenommen und zerstört die Blätter. Darüber hinaus wird das Salz über die Regensiele in umliegende Gewässer gespült. Dort tötet oder schwächt es die auf Süßwasser angewiesenen Fische und Kleintiere. So sind manche kleinere Stadtbäche aufgrund der winterlichen Salzbelastung besonders artenarm.

Laut Bärthel haben es die Straßenbäume sowieso schon schwer. Sie leiden an der starken Versiegelung in der Stadt und an den immer heißeren, trockeneren Sommern. Das Streusalz setze ihnen nun zusätzlich zu. Dabei sind Straßenbäume für das Stadtklima extrem wichtig. Sie dämpfen Lärm, sie kühlen im Sommer und filtern die Luft. Auch für die städtische Tierwelt und Biodiversität sind Stadtbäume essentiell.

Bärthel: „Wir brauchen unsere Stadtbäume mehr denn je und müssen sie unbedingt schützen. Statt Streusalz raten wir zu Alternativen. Schneeschippen, das Entfernen von dünnen Eisschichten mit Kratzer und Besen und das Ausstreuen von Sand, Sägespänen, Holzwolle oder Rollsplit wirken ebenfalls effektiv der Rutschgefahr entgegen.“

Der Einsatz von Streusalz ist in Hamburg für Privatleute verboten, auch wenn man Streusalz vielerorts kaufen kann. Wer trotzdem streut, riskiert Geldbußen.

Für Rückfragen: Lotta Repenning, BUND- Pressestelle, Tel. 040 600 387 12, presse(at)bund-hamburg.de

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