BUND-Landesverband Hamburg

Otto – sozial und ökologisch gar nicht gut?

25. November 2020 | Klimaschutz, Verkehr, Lärm, Luftreinhaltung, Nachhaltigkeit

BUND demonstriert mit dem Betriebsrat der Otto Group vor dem Werkstor und fordert, den Standort Hamburg für das Retourenzentrum zu erhalten

Mitglieder des BUND Hamburg haben heute zusammen mit Werksangehörigen und dem Betriebsrat der Otto Group gegen die geplante Schließung und Verlagerung des Retourenzentrums des Otto-Versandes nach Lodz in Polen sowie Pilsen in Tschechien demonstriert. Der Umweltverband fordert von Vorstand und Aufsichtsrat, den Standort in Hamburg aus sozialen, aber auch aus ökologischen Gründen zu erhalten. Insgesamt würde die Verlagerung etwa zu einer Verdopplung der LKW-Transportstrecken führen, verbunden mit einem höheren CO2-Ausstoß, mehr Lärm, Luftschadstoffen sowie einem erhöhten Ressourcenverbrauch für den Betrieb der LKW-Flotte.

„Wenn der Otto-Versand Kosten sparen will, soll er dies durch eine Verringerung des Retourenaufkommens erreichen, nicht aber durch eine sozial und ökologisch verheerende Verlagerung in Billiglohnländer“, so Manfred Braasch, Landesgeschäfts¬führer des BUND Hamburg. „Otto hat im Jahr 2017 den CSR-Preis der Bundesrepublik Deutschland für besondere ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung erhalten. Dieser Verantwortung muss sich das Unternehmen jetzt stellen und die über 800 Arbeitsplätze in Hamburg erhalten. Sonst heißt es bald nicht mehr „Otto find ich gut!“, sondern „Otto – sozial und ökologisch gar nicht gut!“, prophezeit Braasch.

Was die Retourenpraxis insgesamt anbelangt, fordert der BUND die Otto Group auf, dem Vorbild der wachsenden Zahl anderer Versandunternehmen zu folgen und die Retouren sowohl aus dem eigenen Sortiment als auch auf der Händlerplattform nicht mehr kostenlos anzubieten. Damit ließen sich enorme Einspareffekte erzielen, sowohl ökonomisch als auch ökologisch. Sollte aufgrund des erwünschten Rückgangs ein Teil der Arbeitsplätze wegfallen, könnten die betroffenen Menschen vergleichsweise einfach in anderen Unternehmensbereichen in Hamburg unterkommen, so der BUND.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12

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