Die aktuell im Internet veröffentlichte Jahresstatistik des Hamburger Flughafens bestätigt die Prognose des BUND, nach der das Jahr 2017 in Bezug auf die Lärmbelastung des Airports das lauteste seit 2000 gewesen ist. Zudem ist die Anzahl der besonders störenden Flugbewegungen nach 22 Uhr erstmals auf über 8.000 angestiegen. Auch die Zahl der Starts und Landungen außerhalb der offiziellen Betriebszeit von 6–23 Uhr hat sich von 450 im Jahr 2013 auf über 1.000 im Jahr 2017 mehr als verdoppelt.
„Fluglärm macht krank und es wird immer lauter am Airport. Die Lebensqualität vieler Hamburger wird den Interessen des Flughafens untergeordnet. Die Pünktlichkeitsoffensive von Airport und Airlines hat erkennbar nichts gebracht und die politischen Beschwichtigungsversuche laufen ins Leere. Jetzt hilft nur ein klares Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Dieser Forderung des BUND hatten sich bereits im vergangenen Sommer über 12.500 Menschen im Rahmen einer Volkspetition angeschlossen
Die so genannte Lärmkontur beschreibt die flächenmäßige Ausbreitung des Fluglärms oberhalb von 62 dB (A) Dauerschall und wird in Hamburg seit 1999 genormt berechnet. In 2017 umfasste die Fläche, in der Anwohner dieser Dauerbelastung ausgesetzt sind, 14,7 Quadratkilometer gegenüber 13,96 km² im Jahr 2016.
Die gesundheitlichen Folgen von gestörter Nachtruhe sind erheblich. Der Zusammenhang zwischen Fluglärm und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Depressionen ist wissenschaftlich belegt.
Der BUND Hamburg erteilt einem weiteren Wachstum des Hamburger Flughafens deshalb eine klare Absage. Seit 2013 kommen jedes Jahr mindestens eine Millionen Passagiere hinzu. Trotz größerer Flugzeuge und einer stärkeren Auslastung ist dies regelmäßig mit mehr Lärm verbunden. Auch die Daten an anderen Flughafenstandorten in Deutschland zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Flugbewegungen und der Lärmbelastung. „Die These, dass der Flughafen weiter wachsen kann, ohne die Anwohner zusätzlich zu belasten, wird mit der Jahresstatistik 2017 erneut widerlegt“, so Manfred Braasch.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12