Neue Tempo 30-Abschnitte in Hamburg nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein

11. Januar 2018 | Luftreinhaltung, Verkehr

Der BUND Hamburg sieht die aktuell vom Senat ausgewiesenen sechs neuen Straßenabschnitte mit einem nächtlichen Tempolimit von 30 Stundenkilometern als völlig unzureichend an.

Hamburg, 10. Januar 2018:

Der BUND Hamburg sieht die aktuell vom Senat ausgewiesenen sechs neuen Straßenabschnitte mit einem nächtlichen Tempolimit von 30 Stundenkilometern als völlig unzureichend an. Von der Lärmschutzmaßnahme profitieren max. 2.000 Anwohner, in Hamburg leben aber mehr als 140.000 Menschen an gesundheitsschädlich verlärmten Straßen.   

„Nachts Tempo 30 an sechs Straßenabschnitten – nur das Problem komplett aussitzen wäre weniger ambitioniert. Selbst wenn in diesem Jahr noch einmal vier Straßenabschnitte dazu kommen, profitieren weniger als 3 % der Betroffenen von diesen Maßnahmen“, kritisierte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

In 2018 müssen neue Lärmaktionspläne auch in Hamburg aufgestellt werden. Diese Chance gilt es zu nutzen, der Lärmschutz muss im Sinne der Betroffenen deutlich an Stellenwert gewinnen. Wie problematisch mit diesem wichtigen Thema für die Lebensqualität in der Hansestadt bislang umgegangen wird, zeigt das aktuelle Beispiel. Die zuständigen Fachbehörden haben im derzeit gültigen Lärmaktionsplan Lärmdaten aus 2007 aufgeschrieben, auf dieser Grundlage 2013 die 40 lautesten Straßen in Hamburg identifiziert und fünf Jahre später an ganzen sechs Straßen nachts Tempo 30 eingeführt.

Der BUND fordert eine zügige und deutliche Ausweitung der Tempo-30-Vorgaben auch an Hauptverkehrsstraßen und vor allem tagsüber noch in diesem Jahr. Der Verkehr in Hamburg muss zudem weiter verstetigt werden und es müssen verstärkt lärmarme Straßenbelege und Reifen zum Einsatz kommen. Außerdem ist am Hamburger Flughafen ein konsequentes Nachtflugverbot ab 22 Uhr einzuführen.

 

Für Rückfragen: Manfred Braasch Tel. (040) 600 387-11

 

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