Masterplan Magistralen zu kurz gedacht

16. Juli 2024

Stadtentwicklung muss zukunftsfähig gestaltet werden

Im Hamburger Rathaus wurde heute der gesamtstädtische Masterplan Magistralen vorgestellt. In Bezug auf eine zukunftsfähige Stadtentwicklung kritisiert der BUND die fehlende Weitsicht des Hamburger Senats. Wenn Magistralen sich von den Hauptverkehrsachsen hin zu attraktiven Lebensräumen entwickeln sollen, sind Mut und Gestaltungswille unabdingbar. Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg, kommentiert:

„Die Magistralen haben große Potentiale, Hotspots der Stadtentwicklung zu werden. Wenn sich die Magistralen als „Orte der Mobilitätswende“ entwickeln sollen, muss der Hamburger Senat zuallererst das Verkehrsproblem der Stadt lösen. Technische Neuerungen wie E-Mobilität als die Lösung zu sehen, ist zu kurz gedacht. Es macht den Anschein, als würde der Hamburger Senat sich blind stellen für einen dringend notwendigen Wandel in der Stadtentwicklung. Wir brauchen eine Veränderung auf ganzer Linie: Weniger Autoverkehr, weniger Parkplätze, der Ausbau von Fuß-, Radverkehr und des Verkehrsverbundes, entsiegelte, begrünte Flächen, mehr Straßenbäume, mehr Fassadenbegrünung und vor allem: Mehr Platz für Menschen. Wie groß mag die Wohnqualität sein, wenn die Luft mit Abgasen belastet, die Umgebung durch massive Versiegelung hitzebelastet und es dazu laut ist? Da kann doch irgendwann niemand mehr wohnen. Stattdessen müssen die Magistralen mit Blick auf die Zukunft klimaangepasst gestaltet werden. Konkrete Ziele hat sich der Senat dafür aber nicht gesetzt. Der Senat und die Bezirke müssen hier jetzt endlich Hand in Hand gehen, mit definierten Zuständigkeiten und zugeteilten Haushaltsmitteln. Personelle und finanzielle Ressourcen für die Umgestaltung und Unterhaltung des öffentlichen Raumes in den Bezirken sind Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Realisierung des Masterplans und zwar jetzt schon, denn nur damit können die Bezirke die Konzepte für die jeweiligen Magistralen erarbeiten und kann die Stadtentwicklung erfolgreich vorankommen.“

Für Rückfragen:           
Lotta Repenning, BUND Pressestelle, Tel. 040 - 600 387 12, presse@bund-hamburg.de

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