BUND-Landesverband Hamburg

Luftreinhaltung: Neue Studie des Umweltbundesamts belegt Gefährlichkeit von Stickoxiden

08. März 2018 | Luftreinhaltung, Verkehr, Gesundheit, Umweltgifte

Belastung muss schnell gesenkt werden / Weitere Maßnahmen zum Schutz der Anwohner notwendig

Die heute vom Umweltbundesamt (UBA) vorgestellte Studie zu den umweltbedingten Krankenlasten aufgrund der Stickoxidbelastung in Deutschland verdeutlicht nochmals die Notwendigkeit, auch in Hamburg die Belastung schnell zu senken. Das UBA kommt zu dem Ergebnis, dass jedes Jahr ca. 6.000 vorzeitige Todesfälle in Deutschland auf die Stickoxidbelastung zurückzuführen sind. 2017 gehörte Hamburg zu den fünf am stärksten belasteten Städten im Bundesgebiet.

Die Abschätzung der Krankenlast stützt sich allerdings auf der sogenannte Hintergrundbelastung. Somit ist davon auszugehen, dass die Gesundheitsgefährdung an stark befahrenen Straßen wie es sie in Hamburg in vielen Stadtteilen gibt, noch höher ist.

„Die Verantwortlichen in Hamburg haben das gesundheitspolitische Problem unterschätzt, sich zu sehr auf die Automobilhersteller verlassen und es innerhalb von acht Jahren nicht geschafft, dass die Belastung zumindest unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegt – ein echtes Armutszeugnis“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Die nun in Aussicht gestellten Fahrverbote an nur zwei Hamburger Straßen reichen bei weitem nicht aus. Der BUND fordert daher die umgehende Prüfung eines zonalen Durchfahrverbots und schlägt vor, dieses am Ring 2 zu orientieren. Das jüngste Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes hat klargestellt, dass einer solchen Einführung nichts im Wege steht. Konsequenter wäre allerdings aus Sicht des BUND die Einführung einer Blauen Plakette.

„Mit einer Blauen Plakette gäbe es eine bundeseinheitliche Regelung, die, wie es die Umweltzone in über 50 Städten zeigt, mit überschaubarem Aufwand eingeführt und vor allem kontrolliert werden kann. Hamburg muss dazu schnell einen Vorstoß bei der neuen Bundesregierung in Berlin machen“, fordert Manfred Braasch.

Für Rückfragen: Manfred Braasch, Geschäftsführer BUND Hamburg, Tel. (040) 600 387-11  

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