BUND-Landesverband Hamburg

LNG-Absage an Hamburg ist einmalige Chance für Hafenkooperation und nachhaltigen Energiehafen

20. Juli 2022 | Energie, Elbe

Hamburg wird nicht Standort für eines der vier deutschen LNG-Terminals / BUND wirbt für echtes Bekenntnis zum „nachhaltigsten Hafen der Welt“

Wie die Bundesregierung gestern mitteilte, stehen die vier Standorte für die geplanten schwimmenden LNG-Terminals (FSRUs) in der Bundesrepublik fest: Wilhelmshaven und Brunsbüttel, vorgeblich noch vor Jahresfrist, sowie Stade und Lubmin/Vorpommern Ende 2023.

Unabhängig von einem tatsächlichen Zustandekommen solcher Terminals, wofür nach wie vor erhebliche Bedenken zu Umweltverträglichkeit und tatsächlichem Gasbedarf bestehen, begrüßt der BUND die Absage an ein hochexplosives Terminal mitten im Hamburger Hafen. „Die Entscheidung der Bundesebene bewahrt zwei Millionen Einwohner in Hamburg vor Sicherheitsrisiken, die bis heute von niemandem ausgeräumt werden konnten“, so Lucas Schäfer, Geschäftsführer des BUND Hamburg.

Genau jetzt ist nach Ansicht des BUND der richtige Zeitpunkt für Bürgermeister Tschentscher, seinem Bestreben nach dem „nachhaltigsten Hafen der Welt“ Taten folgen zu lassen. Der wertvollste Beitrag für eine nachhaltige Energiesouveränität Deutschlands ist der konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dies gilt sowohl für den geplanten Elektrolyseur am Standort Moorburg als auch für den Ausbau naturverträglicher Windkraftanlagen im Hafenbereich. „Ein weiteres Festhalten am Prüfen von LNG-Optionen in Hamburg wäre nun in jeglicher Hinsicht gestrige Politik“, sagt Schäfer.

Der BUND kritisiert überdies die reflexartige Neidreaktion in bester Kirchturmspitzenmanier seitens diverser Stimmen aus CDU und FDP. Anstatt Standorte im In- und Ausland um ihre Infrastruktur zu beneiden, kann Hamburg für Fortschritt einstehen und mit diesen Häfen die seit Jahren ausstehende Hafenkooperation vorantreiben. „Wenn Transportwege und Energieversorgung jetzt effizient strukturiert und vernetzt werden, besteht in der aktuellen Krise die Chance für einen nachhaltigen Zukunftsstandort Hamburg,“ schließt Schäfer.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 600 387 12

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