BUND-Landesverband Hamburg

Klimakrise stoppen – Gasimporte verhindern

30. Juli 2021 | Elbe, Energie, Klimaschutz

BUND lehnt den Bau von Terminals für flüssiges Erdgas (LNG) an der Elbe entschieden ab / Hamburger Unternehmen und Senat in der Verantwortung

Aktive des BUND Hamburg haben heute vor dem Firmensitz der Marquard & Bahls AG in der HafenCity gegen den geplanten Bau von Flüssiggas-Terminals (LNG) in Brunsbüttel und Stade demonstriert. Marquard & Bahls ist an dem Konsortium beteiligt, das den Terminal in Brunsbüttel bauen und betreiben will. Der BUND Hamburg lehnt den Bau neuer fossiler Infrastruktur angesichts der bedrohlichen Klimakrise grundsätzlich ab.

„Geschäfte mit fossilem Erdgas passen nicht in unsere von der Klimakrise gezeichnete Zeit. Wir fordern Marquard & Bahls auf, sich seiner Verantwortung zu stellen und aus dem Betreiberkonsortium für das LNG-Terminal in Brunsbüttel auszusteigen. Wer sich im Jahr 2021 an neuer Infrastruktur für fossile Energieträger beteiligt, ist mitverantwortlich für die extremen Klimaveränderungen und die verheerenden Folgen, die ganz aktuell auch Deutschland erreicht haben“, so Sascha Haupt, Sprecher des Arbeitskreises Energie des BUND Hamburg. Auch das Betreiberunternehmen des geplanten Terminals in Stade, die Hanseatic Energy Hub GmbH, hat seinen Sitz in der Hansestadt.

Der BUND betont, dass Erdgas neben dem CO2 bei der Verbrennung, die Klimakrise auch durch Methan befeuert, das bei der Förderung und dem Transport entweicht. Methan ist ein noch deutlich stärkeres Treibhausgas als CO2. Die geplanten LNG-Terminals an der Unterelbe sollen den deutschen Markt auch für Gas öffnen, das etwa in den USA durch Fracking gewonnen wird und per Schiff als LNG nach Deutschland gelangt. Beim Fracking entweicht besonders viel Methan, zudem schädigt diese Technologie massiv das Grundwasser in den Fördergebieten.

Der BUND fordert auch den Hamburger Senat auf, die Klimakrise anzuerkennen und sich klar gegen die geplanten LNG-Terminals zu positionieren. „Der Senat muss dafür sorgen, dass städtische Unternehmen kein LNG aus den neuen Terminals beziehen“, so Sascha Haupt. Das gelte insbesondere für das Heizkraftwerk Tiefstack und das geplante Heizkraftwerk an der Dradenau, welche sich in den Händen der Stadt befinden. Aber auch für den Schiffsverkehr sei LNG keine zukunftsfähige Lösung, da die Klimabilanz mindestens genauso schädlich sei wie bei der Verbrennung von Diesel.

„Ein neuer fossiler Energieträger wie LNG ist kein Weg aus der Klimakrise. Die erneuerbaren Energien müssen konsequent ausgebaut werden und vor allem der Energieverbrauch muss sinken. Wenn Wirtschaft und Politik am Wachstumsdogma des ‚immer größer, immer mehr‘ festhalten, wird die Energiewende nicht gelingen“, prophezeit Martin Mosel, stellvertretender Vorsitzender des BUND Hamburg.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387-12

PS: Das Aktionsbündnis ‚Ende Gelände‘ wird an diesem Wochenende in Brunsbüttel gegen den Bau des dortigen LNG-Terminals protestieren.

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