BUND-Landesverband Hamburg

Kein Freischein für Airlines wegen Natomanöver

08. Juni 2023

BUND fordert: Keine Ausnahmen vom Nachtflugverbot / keine Klassenarbeiten ohne ausreichende Nachtruhe / Senatoren Kerstan und Rabe in der Pflicht

Laut Behördeninformation will die Hamburger Wirtschaftsbehörde (BWI) während des Nato-Manövers Air Defender vom 12. bis zum 23. Juni die von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens geltenden Nachtflugbeschränkungen am Hamburger Flughafen weitgehend außer Kraft setzen. Die Zuständigkeit für den Lärmschutz am Airport liegt bei Umweltsenator Jens Kerstan.

Dazu Sabine Sommer, Vorsitzende des Hamburger Landesverbandes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hamburg e.V.):

„Ausgerechnet in der Zeit vor den Sommerferien, in der die letzten Klassenarbeiten im Schuljahr geschrieben werden, will der Hamburger Senat zulassen, dass Tausenden Schülerinnen und Schülern in den Einflugschneisen des Flughafens der Schlaf geraubt wird. Und das obwohl bereits die derzeitige Belastungssituation rund um den Flughafen wieder eine unerträgliche Dimension für alle Menschen erreicht hat. Allein im Mai gab es rund 120 Verspätungsflüge zwischen 23 und 24 Uhr.“

„Das Nato-Manöver wird seit rund drei Jahren geplant und spätestes seit Februar dieses Jahres wissen die Fluggesellschaften, wann in welchen Lufträumen Einschränkungen oder Flugverbote gelten. Es hätte klare politische Vorgaben geben müssen, dass Passagiere bereits beim Ticketkauf darüber informiert werden, dass der Rückflug ggf. in Frankfurt oder München endet und die Heimreise nach Hamburg mit der Bahn angetreten werden muss“, so Sommer weiter.

Der BUND fordert Umweltsenator Jens Kerstan auf, dem Drängen der Wirtschaftsbehörde nicht nachzugeben und aufgrund des Manövers nicht eine Ausnahme von den Nachtflugbeschränkungen zu genehmigen. Vielmehr müssten bereits die bestehenden Überschreitungen massiv reduziert werden. Wenn dies nicht gewährleistet sei, müsse zumindest die Schulbehörde tätig werden und die Schulen anweisen, im Manöverzeitraum keine einzige Klassenarbeit zu schreiben.

„Genau jetzt werden die letzten Arbeiten geschrieben, die für die Jahresnote oft den Ausschlag geben. Unsere Kinder waren bereits in der Corona-Zeit die Leidtragenden, jetzt wird ihnen auch noch die Nachtruhe wegen des Manövers geraubt“, so die BUND-Vorsitzende.

 

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12

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