BUND-Landesverband Hamburg

Kampfansage an Klimaschützer

05. April 2018

Vattenfall stellt Antrag auf Einspeisung von klimaschädlicher Kohlewärme aus dem Kraftwerk Moorburg

Die Behörde für Umwelt und Energie (BUE) hat heute auf Antrag der Vattenfall Heizkraftwerk Moorburg GmbH den ersten Verfahrensschritt für die Genehmigung einer Wärmeanbindung des Kohlekraftwerkes Moorburg gestellt. Der sogenannte Scopingtermin ist bereits für den 27.04.2018 vorgesehen.

Mit diesem Antrag stellt sich das Unternehmen direkt gegen die Kohleausstiegspläne von Umweltsenator Kerstan. Außerdem versucht Vattenfall, den erfolgreichen Volksentscheid zum Rückkauf der Energienetze zu unterlaufen, der als Ziel eine Versorgung aus erneuerbaren Energien für Hamburg vorgegeben hat.

„Der Antrag auf die Moorburg-Wärmeleitung ist eine Kampfansage an alle Klimaschützer dieser Stadt. Vattenfall macht jetzt endgültig deutlich, dass ein Kohleausstieg in Hamburg mit dem Unternehmen nicht zu machen ist. Wir fordern daher von Umweltsenator Kerstan, diese Leitung zu verhindern“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Die großdimensionierte Leitung soll vom Kraftwerk Moorburg bis neben das Abspannwerk Dradenau an der A 1 südwestlich der Mühlverbrennungsanlage Rugenberger Damm (MVR) geführt werden. Dort könnte sie dann an die ebenfalls projektierte Fernwärmeleitung von der MVR Richtung Altona angeschlossen werden. Damit wäre die Voraussetzung geschaffen, Kohlewärme in das nördlich der Elbe gelegene Fernwärmenetz einzuspeisen, das Ende des Jahres in der Öffentliche Hand übergehen soll. Vattenfall plant offensichtlich eine direkte Konkurrenz zu den Plänen der BUE, mit einer klimafreundlichen Kombination aus mehreren Anlagen das alte Kohlekraftwerk Wedel zu ersetzen.

Außerdem wird jetzt die konsequente Umsetzung des Rückkaufs der Fernwärmeversorgung noch drängender, damit der Einfluss des Unternehmens Vattenfall in der Hamburger Energiepolitik weiter zurück gedrängt wird und der Einstieg in erneuerbare Wärme gelingen kann. „Die Konfrontation durch Vattenfall macht klar, dass der Rückkauf der Fernwärme das Gebot der Stunde ist und die Volksinitiative "Tschüss Kohle" genau zur richtigen Zeit kommt“, stellt Manfred Braasch fest.  

Für Rückfragen: Manfred Braasch, BUND Hamburg, Tel. (040) 600 387 11

 

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