Der Rückgang der Biodiversität und das Insektensterben sind ein weltweites Problem. Aber sogar in Städten kann etwas getan werden, um dem Artenschwund entgegenzuwirken. Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) unternimmt einiges, für mehr Naturvielfalt in Hamburgs Parks. So legt das Naturschutzgroßprojekt „Natürlich Hamburg!“ beispielsweise blütenreiche Wiesen und Säume an und erarbeitet Pflegekonzepte zugunsten einer möglichst variantenreichen Artenansiedlung.
Im Wilhelmsburger Inselpark gibt es bereits eine beispielhaft gepflegte, blütenreiche Wiese, die als Vorbild dienen kann. Diese wurde am Dienstag, 27. August, der Öffentlichkeit vorgestellt. Wolfram Hammer vom BUND betonte: „Die sechs Tagfalterarten, die wir hier innerhalb einer Stunde beobachten konnten, sind für einen Park in Hamburg bereits viele. Wenn wir Ähnliches in allen Hamburger Parks erreichen könnten, wäre bereits viel gewonnen.“
Die von „Natürlich Hamburg!“ eingerichteten Naturflächen sollen den Besucherinnen und Besuchern mehr Naturgenuss ermöglichen und gleichzeitig den Insekten helfen. Ob sie aber den Schmetterlingen nachhaltig nützen, oder ob diese nur vorübergehend angelockt werden, muss untersucht werden.
Der BUND will in Kooperation mit der BUKEA in den kommenden Jahren in fünf Parks der Gebietskulisse von „Natürlich Hamburg!“ in einem Citizen Science Projekt Schmetterlinge beobachten und zählen. Diese sind: Stadtpark Winterhude, Öjendorfer Park, Wilhelmsburger Inselpark, Stellinger Schweiz mit Amsinckpark sowie der Botanische Garten (Loki Schmidt Garten).
„Die gesammelten Daten helfen uns dabei, die ökologische Pflege der Wiesen in den Parks weiter zu verbessern“, resümiert Barbara Engelschall, Projektleiterin des Naturschutzgroßprojekts bei der BUKEA. „Wir hoffen auf viele spannende Schmetterlingsfunde in den nächsten Jahren!“
Jede Hamburgerin und jeder Hamburger ist herzlich eingeladen, mitzumachen! Voraussetzung ist, dass man regelmäßig einen dieser Parks aufsucht und die gesehenen Arten entlang eines bestimmten Weges notiert. Die nötigen Kenntnisse für diese Arbeit werden vermittelt.
Kontakt: 040 60038700 oder mail@bund-hamburg.de
Hintergrund: Als Citizen Science (Bürgerforschung) werden Methoden der Wissenschaft bezeichnet, bei denen Forschungsprojekte durch interessierte Laien durchgeführt werden. Diese Methode wird bei der Beobachtung von Veränderungen der Umwelt immer stärker eingesetzt und durch die Entwicklung von Apps erleichtert. Je mehr Menschen hier Beobachtungen zusammentragen, desto genauer wird das Bild. Die Teilnehmenden müssen zu Beginn des Projekts geschult werden und die Untersuchungen immer in der gleichen Weise durchgeführt werden.
Das Naturschutzgroßprojekt Natürlich Hamburg! ist ein Projekt der BUKEA und wird mit Mitteln des Programms Chance.Natur des Bundesamtes für Naturschutz gefördert. In enger Kooperation mit den Hamburger Bezirken werden in 38 Parks und Naturschutzgebieten zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die Artenvielfalt und Naturerleben fördern.
Der BUND Hamburg e.V. ist die mitgliedergetragene Stimme für die Natur und Nachhaltigkeit in Hamburg. Dank fast 15.000 Unterstützenden im Stadtgebiet bietet der BUND Hamburg jeden Tag Bildungsangebote für Kinder & Erwachsene, Naturschutzeinsätze und Öffentlichkeitsarbeit als unabhängiger Anwalt der Natur.