BUND-Landesverband Hamburg

Handelskammer plant Hafenerweiterung durch die Hintertür

23. November 2021 | Flaechenschutz, Artenschutz, Gewässer, Verkehr

„Zukunftskonzept“ verschärft Flächenkonkurrenz im Hamburger Süden / Moorgebiet im Hamburger Süden darf nicht weiter bebaut werden

Der BUND Hamburg lehnt das heute vorgestellte „Zukunftskonzept“ der Handelskammer für einen Energie- und Klimahafen entschieden ab. Die Pläne würden die Flächenkonkurrenz im Hamburger Süden weiter verschärfen und beträfen zudem Gebiete, in denen es für die derzeitige Nutzung keine Alternativen gäbe.

„Die Handelskammer ignoriert in gewohnter Manier die Interessen der Moorburger Bevölkerung, Naturschutzinteressen sowie die derzeitige Nutzung der Flächen, auf denen sie ihre Wolkenkuckucksheime umgesetzt haben möchte“, empört sich Christiane Blömeke, Vorsitzende des BUND Hamburg. Außerdem würden die Pläne den Bau eines Abschnitts der A26 Ost als gegeben voraussetzen, gegen den Hamburger Umweltverbände bereits Klage erwägen.

Der Großteil der ca. 85 Hektar, die von der Handelskammer als Klimahafen vorgeschlagen werden, wird derzeit als Spül- und Zwischenlagerfläche für Hafenschlick genutzt. Dies betrifft auch Bereiche für ölbelastete Substrate, für die in Hamburg keine Alternativen zur Verfügung stehen.

Auch wenn die derzeitige Nutzung nicht im Sinne des Naturschutzes sei, sieht der BUND im Falle einer Bebauung einen massiven ökologischen Eingriff. Der gesamte Bereich liege im Hamburger Moorgürtel und würde bei einer Industrieansiedlung massiv CO2 aus den Torfschichten im Untergrund freisetzen. Bei der ebenfalls von der Handelskammer eingeplanten „Erweiterungsfläche Werk Daimler“ handle es sich sogar um unberührte Torflächen, die aus Artenschutz- und Klimaschutzgründen aus Sicht des BUND nicht bebaut werden dürften.

„Die Handelskammer plant eine Hafenerweiterung durch die Hintertür und will den Stadtteil Moorburg endgültig zwischen Hafen und neuer Industrie einkesseln. Hamburg täte gut daran, alle Industrieprojekte im Zusammenhang mit der Wasserstoffproduktion im Hafengebiet selbst anzusiedeln und den Stadtteil endgültig aus dem Hafenerweiterungsgebiet herauszunehmen“, so Christiane Blömeke.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12

 

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