Hamburg zerstört seine letzten Moorböden

01. Juni 2024

Zum Tag der Moore fordert der BUND konsequenten Einsatz für Biotopflächen in Hamburg

Es ist rund sechs Jahre her, dass in Hamburg Neuland knapp 27 Hektar Naturfläche, darunter wertvolle Niedermoorböden, der geplanten Bebauung durch Gewerbehallen zum Opfer fielen. Ein Logistikzentrum der DHL sollte hier entstehen. Das gesamte Plangebiet von „Neuland 23“ lag innerhalb des Landschaftsschutzgebiets Neuland – ausgenommen hiervon waren lediglich die Kleingärten am Neuländer Weg und Teile der Neuländer Straße. Als Vorbereitung wurde die Fläche mit Sand zugeschüttet. Das ist rund sechs Jahre her – doch bis heute liegt die Fläche brach. Zum Tag der Moore am 2. Juni erinnert der BUND an die zerstörten Moorböden und fordert den Hamburger Senat auf, der nationalen Moorschutzstrategie endlich konsequent zu folgen und bestehende Moorflächen zu erhalten, statt sie, wie in Neuland, wahllos zu zerstören.  

„Es ist eine Katastrophe, was in Neuland passiert ist. Da wurde für nichts wertvolle Natur zerstört! Der achtlose Umgang mit wertvollen Moorböden macht uns sprachlos,“ sagt Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg. „Das Schlimme ist: Neuland ist kein Einzelfall. Auch die letzten verbliebenen Naturflächen in Altenwerder sollen für weitere Logistikflächen zerstört werden. Und die geplante Trasse der Autobahn A26 Ost führt ebenfalls über wertvolle Torfböden.“ 

Moorböden machen insgesamt nur etwa 3 % der Hamburger Landesfläche aus – sie sind als CO2 Speicher aber von zentraler Bedeutung im Kampf gegen die Klimakrise. Die Torfe der Moorböden können große Mengen Kohlenstoff speichern. Im Rahmen der geplanten Bebauung in Neuland wurde Sand aufgeschüttet, um die Freisetzung des gespeicherten Kohlenstoffs zu verhindern. Unterhalb der Sandschicht bleibt der Moorboden zwar erhalten, hat aber jegliche Funktion verloren. Einen Ausgleich gab es dafür nicht.

Für Rückfragen:                                                                                               
Lotta Repenning, BUND-Pressestelle, presse(at)bund-hamburg.de, Tel. 040 - 600 387 12

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