Hamburg – eine blaue Metropole?!

21. März 2025 | Gewässer, Flaechenschutz

BUND fordert konsequenten Umbau zur Schwammstadt

Hamburg nennt sich stolz blaue Metropole – doch gesunde Gewässer sind längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Übernutzung, Verschmutzung und die Klimakrise setzen der lebenswichtigen Ressource Wasser massiv zu. Zum Tag des Wassers am 22. März fordert der BUND den Hamburger Senat auf, den Umbau Hamburgs zur sogenannten Schwammstadt endlich mit Nachdruck voranzutreiben.

„Hamburgs Gewässer stehen unter immer größerem Druck. Das Massensterben von Fischen in den Sommermonaten ist traurige Routine geworden. Gleichzeitig nimmt die Gefahr von Überschwemmungen durch Starkregen immer weiter zu“, warnt Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg. „Es besteht dringender Handlungsbedarf.“

Der im Januar von BUND und Böll-Stiftung gemeinsam veröffentlichte Wasseratlas (www.bund.net/wasseratlas) zeigt, wie Wasserressourcen weltweit geschützt und bewahrt und wie Städte widerstandsfähiger gegen neue Herausforderungen werden können. Das zentrale Prinzip der Schwammstadt ist am Beispiel von Hamburg dargelegt: Regenwasser wird aufgefangen, gespeichert und bei Trockenheit nutzbar gemacht. Dazu braucht es nicht nur technische Lösungen wie unterirdische Wasserspeicher, sondern vor allem Natur: „Für einen gelungenen Umbau zur Schwammstadt braucht Hamburg dringend mehr Bäume, mehr Grünflächen, mehr Dach- und Fassadenbegrünung und renaturierte Flussläufe“, betont Sommer.

Auch für die Wasserqualität sind Schwammstadt-Maßnahmen essenziell. Je mehr Wasser versickert, gespeichert und gefiltert wird, desto weniger Schadstoffe gelangen in Flüsse und Kanäle. „Der beste Wasserspeicher mit natürlicher Filterfunktion ist der unbebaute Boden“, so Sommer weiter. „Deshalb muss endlich Schluss sein mit der Versiegelung unbebauter Flächen – vor allem durch absurde Projekte wie dem Autobahn-Neubau A26 Ost oder dem geplanten Trainingsgelände des FC St. Pauli mitten im Überschwemmungsgebiet an der Kollau.“

Hamburg hat mit RISA (RegenInfraStrukturAnpassung) und der kürzlich vorgestellten Klimaanpassungsstrategie bereits erste Grundlagen gelegt. Doch Papier schützt nicht vor Klimafolgen. Der BUND fordert von der künftigen Hamburger Regierung, dass der Schutz von Wasser und Böden im Koalitionsvertrag höchste Priorität erhält und endlich konsequent umgesetzt wird.

Wer sich für den Schutz von Hamburgs Gewässern einsetzen will, ist herzlich eingeladen, beim BUND aktiv zu werden. Ob im Arbeitskreis Wasser und Boden oder im Kooperationsprojekt Lebendige Alster – engagierte Mitstreiter*innen sind willkommen. Informationen und Veranstaltungstermine finden Interessierte unter www.bund-hamburg.de

Rückfragen an:
Lotta Repenning, BUND-Pressestelle, presse(at)bund-hamburg.de, Tel.: 040 600 387 12

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