BUND-Landesverband Hamburg

Gute Entscheidung von Mercedes in Harburg

06. November 2020 | Naturschutz, Artenschutz

Auch wenn wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend waren, ist es für das Moorgebiet eine gute Nachricht, dass Daimler das Werksgelände derzeit nicht erweitert. Der Bezirk muss jetzt dafür sorgen, dass die Fläche dauerhaft gesichert wird.

Der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt sich erfreut von der Entscheidung der Daimler AG, die Erweiterungspläne ihres Werks Hausbruch in Hamburg-Bostelbek vorerst nicht weiterzuverfolgen. Damit gebe es wieder Hoffnung für das Landschaftsschutzgebiet mit seinen wertvollen Moorböden und den nach Bundesnaturschutzgesetz geschützte Biotopen. Der Lebensraum von mehreren Amphibienarten sowie Heuschrecken und Tagfaltern könne damit vor der vollständigen Zerstörung bewahrt werden.

„Die Entscheidung von Mercedes, in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten darauf zu verzichten, für Lagerhaltung und Logistik ein wertvolles Naturgebiet zu zerstören, verdient Anerkennung“, sagt Christiane Blömeke, die neue Vorsitzende des BUND Hamburg. Auch wenn rein wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend waren, müsse die jetzt gewonnene Zeit genutzt werden, um bessere Ideen zu entwickeln als die Neuversiegelung von Flächen – idealerweise durch Optimierung des bereits bestehenden Werksgeländes.

Die Bezirksversammlung Harburg fordert der BUND auf, die für die Werkserweiterung vorgesehene Aufstellung des Bebauungsplans Heimfeld 54 sofort einzustellen. Stattdessen müssten die Flächen wiedervernässt werden, um die Torfböden zu erhalten. Hier böte sich die Gelegenheit, Moorflächen zu sichern, die sowohl für den Naturschutz als auch als „CO2-Speicher“ für den Klimaschutz von besonderem Wert sind.

Gleichzeitig fordert der BUND den Bezirk auf, den Ausgleich für die letzte Werkserweiterung in Hausbruch (B-Plan Heimfeld 48) von vor zehn Jahren endlich so umzusetzen, dass der beabsichtigte Nutzen für die Natur erreicht wird. Dies betreffe insbesondere die Ausgleichsflächen in Neuland, wo seit Jahren Torfe zu trocken sind und sich zersetzten, weil die vom Bezirk als Ausgleich festgesetzte Bewässerung nicht funktioniert.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12

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