Der BUND Hamburg kritisiert die jüngste Entwicklung am Airport Hamburg, der zufolge das Jahr 2016 in Bezug auf das Lärmkontingent das lauteste seit 2000 gewesen ist. Zudem ist die Anzahl der besonders störenden Flugbewegungen nach 22 Uhr in den letzten fünf Jahren kontinuierlich angestiegen.
„Fluglärm macht krank und es wird immer lauter am Airport. Die Lebensqualität vieler Hamburger wird den Interessen des Flughafens untergeordnet. Die groß angekündigte Pünktlichkeitsoffensive von Airport und Airlines hat erkennbar nichts gebracht und die politischen Beschwichtigungsversuche laufen ins Leere. Jetzt hilft nur ein klares Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Das Lärmkontingent beschreibt die flächenmäßige Ausbreitung des Fluglärms oberhalb von 62 dB (A) Dauerschall und wird in Hamburg seit 1999 genormt berechnet. In 2016 umfasste die Fläche, in der Anwohner dieser Dauerbelastung ausgesetzt sind, 13,96 Quadratkilometer gegenüber 13,1 km² im Jahr 2000.
Derzeit sind am Hamburger Flughafen Flüge zwischen 22 und 23 Uhr erlaubt, verspätete Landungen sind auch zwischen 23 und 24 Uhr möglich. Die für die Menschen besonders belastenden Flugbewegungen zwischen 22 und 24 Uhr lagen im Jahr 2012 noch bei 5.165, im letzten Jahr waren es bereits 7.088. Dies entspricht einer Zunahme von fast 30 Prozent. Die gesundheitlichen Folgen von gestörter Nachtruhe sind erheblich. Der Zusammenhang zwischen Fluglärm und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Depressionen ist wissenschaftlich belegt.
Der BUND Hamburg sieht zudem das enorme Wachstum des Flughafens kritisch. Seit 2013 kommen jedes Jahr rund eine Millionen Passagiere hinzu. Trotz größerer Flugzeuge ist dies zwangsläufig mit mehr Lärm und einer größeren Belastung für die Anwohner verbunden. Der Passagierzuwachs von einer Million verursachte eine Zunahme von ca. 10.000 Flügen. „Ein innerstädtischer Flughafen kann nicht grenzenlos wachsen.“ Betreiber und Senat müssen darauf eine nachhaltige Antwort finden und nicht noch mehr Billigflieger nach Hamburg locken“, so Manfred Braasch.
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