Der BUND Hamburg fordert den Hamburger Senat anlässlich des 13. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Fukushima am 11. März dazu auf, die Atomtransporte durch Hamburg zu beenden, um das weltweite Aus von Atomkraft voranzubringen. Auch setzt sich der BUND für die sofortige Stilllegung der Uranfabriken Lingen und Gronau ein und spricht sich entschieden dagegen aus, abgeschaltete Atomkraftwerke wieder ans Netz zu nehmen.
Der BUND ruft als Teil des AntiAtomPlenums zur Demonstration in Hamburg auf:
am Samstag, 09.03.2023, 13 Uhr
am Heidi-Kabel-Platz (am Hauptbahnhof).
Frauke Kohrs, Mitglied im Vorstand und im Arbeitskreis Energie beim BUND Hamburg: „Fukushima war ein mehrfacher Super-Gau, dessen massive und gefährliche Folgen auf Jahrhunderte hinaus weiter wirken. Noch immer sind die Reaktoren nicht unter Kontrolle. Angesichts der enormen Mengen radioaktiver Abfälle als Folge der Verstrahlungen wird jetzt radioaktives Wasser einfach ins Meer geleitet. Aber auch in und um Hamburg sind die Atommüllprobleme ungelöst: Noch bis Ende dieses Jahrhunderts liegt in Brunsbüttel, Brokdorf und Krümmel hochradioaktiver Atommüll, weil die Endlagersuche nicht vorankommt.“
Trotz der Abschaltung der Atomreaktoren in Deutschland werden in den Uranfabriken Lingen und Gronau weiterhin Brennstäbe für den Betrieb von Atomkraftwerken weltweit hergestellt. Die Zusammenarbeit der französischen Firma Framatome mit der russischen Firma Rosatom birgt die Gefahr, dass sich dieser russische Staatskonzern in Lingen etabliert. Hamburg hat eine entscheidende Rolle als Drehkreuz für Atomtransporte in Deutschland inne und macht sich dadurch mitschuldig für die weitere zivile und militärische Nutzung von Atomkraft, so der BUND.
„Atomkraft muss nicht nur in der EU, sondern weltweit endlich Geschichte werden! Die neuen Energien sind atom- und fossilfrei“, so Kohrs weiter. „Der Krieg in der Ukraine verstärkt die nukleare Bedrohung. Wie schnell könnte aus dem Krieg ein atomarer Alptraum werden, und das nicht nur, wenn Atomkraftwerke zur nuklearen Zielscheibe werden.“
Der BUND Bundesverband ist Mitglied der internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen, International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN). Diese verfolgt das Ziel, dass alle Staaten dem Atomwaffensperrvertrag beitreten. Deutschland gehört bisher nicht dazu. In Hamburg ruft der BUND als Teil des Anti-Atom-Plenums zur Demonstration auf, um an den Fukushima-Supergau von 2011 zu erinnern und für den konsequenten Ausstieg aus der Atomkraft weltweit zu kämpfen.
Für Rückfragen:
Frauke Kohrs, Mitglied im Vorstand und Arbeitskreis Energie beim BUND, frauke.kohrs(at)bund-hamburg.de
Lotta Repenning, BUND-Pressestelle, presse(at)bund-hamburg.de, Tel. 040 - 600 387 12