BUND-Landesverband Hamburg

BUND zum Fukushima-Jahrestag: AKW sind Atombomben im eigenen Land

11. März 2022 | Atomkraft, Energie

Fukushima und Ukraine mahnen: Die Verlängerung von AKW-Laufzeiten ist keine Option. Eine Energiewende ohne Kohle, Gas und Atom ist auch kurzfristig machbar.

Zum 11. Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima fordert der BUND Hamburg den Senat auf, alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Atomtransporte durch die Stadt zu beenden. Auf Bundesebene müsse sich Hamburg deshalb dafür einsetzen, dass alle AKW sowie die Atomfabriken in Lingen und Gronau sofort abgeschaltet werden. Keinesfalls dürften bereits stillgelegte AKW angesichts der kriegsbedingten Energieknappheit wieder ans Netz gehen oder die Laufzeit der noch in Betrieb befindlichen AKW im Emsland, in Neckarwestheim und an der ISAR über das Jahr 2022 hinaus verlängert werden.

„Der Krieg in der Ukraine zeigt: AKW sind Atombomben im eigenen Land. Ein kriegs- oder terrorbedingter Angriff auf ein AKW macht jedes Land extrem erpressbar, verwundbar und schlimmstenfalls über die Grenzen hinaus unbewohnbar. Eine mögliche Energieknappheit ist beherrschbar und im Vergleich zu einem Atomunfall eine Bagatelle“, warnt Frauke Kohrs, Sprecherin des Arbeitskreises Energie im BUND Hamburg.

Die Stadt Hamburg mache sich mit den Atom-Transporten über den Hafen und durch die Stadt mitschuldig für den Weiterbetrieb der Uranfabriken in Gronau und Lingen und damit für den Betrieb von Atomkraftwerken weltweit.

Allein von Ende November bis Ende Februar gab es laut Senatsantwort auf eine aktuelle SKA der Linksfraktion (Drucksache 22/7493) 21 Transporte von Uran-Kernbrennstoff und 22 Transporte mit „sonstigem radioaktiven Material“ durch Hamburg und den Hafen, die im Zusammenhang mit dem Betrieb von Atomkraftwerken stehen – also rund 43 Atomtransporte in nur knapp drei Monaten. Auch im gesamten Jahr 2021 führte im Durchschnitt alle 2-3 Tage ein Atomtransport für den Betrieb von Atomkraftwerken durch Hamburg.

„Die aktuelle Energieknappheit ist ein Weckruf dafür, dass schnellstmöglich alle naturverträglichen Optionen zur Erzeugung regenerativer Energie und vor allem auch alle denkbaren Einsparpotenziale genutzt werden – letztlich die sauberste, schnellste und billigste Energiequelle. Gasimporte aus Russland, die den Krieg in der Ukraine finanzieren, sowie Atomstrom sind tabu“, so Frauke Kohrs.

Für Rückfragen in Hamburg: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12

 

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