BUND-Kommentar zur Sprengung der Kamine des Kohlekraftwerks Moorburg am kommenden Sonntag

08. November 2024 | Energie, Gewässer, Klimaschutz, Luftreinhaltung, Volksentscheid Energienetze

„Das Kraftwerk hätte niemals gebaut werden dürfen. Der Rückbau und die Sprengung jetzt sind zwar ein logischer Schluss, aber auf dem Weg dahin wurde unnötig viel Schaden angerichtet– ökologisch wie finanziell.“

Die Abschaltung des Kohlekraftwerks Moorburg ist ein großer Erfolg des BUND und der Klimabewegung. Hartnäckiger Protest, erfolgreichen Klagen des BUND und der Volksentscheid zum Rückkauf der Energienetze führten schließlich in Summe dazu, dass das Kraftwerk unrentabel wurde und so beantragte Vattenfall schließlich selbst die Stilllegung.

Nach nicht einmal sechs Jahren Betriebszeit sollen nun am kommenden Sonntag die Kamine gesprengt werden – ein trauriges Symbol für immense Fehlentscheidungen von Politik wie Betreiber.

Der Bau des Kohlekraftwerks wurde gegen massive Widerstände aus der Umweltbewegung durchgesetzt. Anstatt in die Energieerzeugung ohne den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu investieren, wurde auf Steinkohle -Verbrennung gesetzt. 2015 ging das Kraftwerk in Betrieb und kostete über drei Milliarden Euro. Eine erfolgreiche Klage des BUND vor dem Oberverwaltungsgericht im Jahr 2020 erwirkte, dass zur Kühlung des Kraftwerks kein Elbwasser genutzt werden durfte. Ein wichtiger Erfolg, um die Elbe als Lebensraum für Fische und andere Arten zu erhalten. Weil Vattenfall in der Folge die kostenintensivere Kühlung mit Kühltürmen ganzjährig nutzen musste, schossen die Betriebskosten in die Höhe.

Dazu Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg: „Das Kraftwerk hätte niemals gebaut werden dürfen. Die Verantwortlichen bei Vattenfall und der damalige CDU-geführte Senat haben wider alle Vernunft eine rückwärtsgerichtete Infrastruktur gebaut, die letztlich die Steuerzahler sehr teuer zu stehen kam. Der Rückbau und die Sprengung jetzt sind zwar ein logischer Schluss, aber auf dem Weg dahin wurde unnötig viel Schaden angerichtet– ökologisch wie finanziell.“

Aktuell wird in unmittelbarer Nähe des Kraftwerks die A 26 Ost geplant. Wenn die Pläne so umgesetzt werden, verursacht erneut eine rückwärtsgerichtete Planung enorme Klima- und Umweltschäden. Sommer dazu: “Die Politik muss endlich aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und kluge Schlüsse für die Zukunft ziehen!“

 

Für Rückfragen:
Sabine Sommer, BUND-Vorsitzende, Tel. 0160 799 09 46, sabine.sommer(at)bund-hamburg.de

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