Der Sommer 2024 hat eindrücklich gezeigt, wie verwundbar Hamburg gegenüber der Klimakrise und ihren Folgen ist. Extremer Starkregen hatte mehrfach viele Straßen in Hamburg überschwemmt und Wohnungen, Keller und Tiefgaragen unter Wasser gesetzt. Gleichzeitig ist die Durchschnittstemperatur in Hamburg bereits um 1,7 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter gestiegen.
Der BUND Hamburg begrüßt deshalb die heute mit deutlicher Verspätung vorgestellte Klimaanpassungsstrategie des Hamburger Senats. Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg, kommentiert:
„Die Klimaanpassungsstrategie wird dringend benötigt, um die Hamburger*innen vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Wir alle wissen, dass Papier geduldig ist, deshalb müssen die in der Senatsstrategie genannten Ziele mit Haushaltsmitteln und konkreten Zeithorizonten für die Umsetzung der Maßnahmen hinterlegt werden. Ebenso wichtig ist es, Zuständigkeiten in den Bezirken und Fachbehörden zu definieren.“
Bei der Ausgestaltung der Hamburger Klimaanpassungsstrategie sieht der BUND Hamburg auch eine Chance für die Biodiversität. „Gut umgesetzt, profitieren nicht nur wir Hamburger*innen von den geplanten Klimaanpassungsmaßnahmen, sondern auch Hamburgs Tier- und Pflanzenwelt“, so Sommer. „Wenn Flächen entsiegelt und stattdessen bepflanzt werden, wird das Risiko von Überschwemmungen reduziert und gleichzeitig neuer Lebensraum geschaffen.“
Nicht vereinbar mit der heute vorgestellten Klimaanpassungsstrategie sind in den Augen des BUND z.B. das Autobahn-Neubauprojekt A26 Ost oder das geplante Trainingsgelände für den FC St. Pauli im Überschwemmungsgebiet an der Kollau. Beide Projekte stehen im krassen Widerspruch zu Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel und werden dennoch vom Senat vorangetrieben.
Auch die zunehmende Bodenversiegelung passt nicht zur Klimaanpassungsstrategie: „Hamburg braucht neuen Wohnraum, aber wir brauchen ebenso mehr Grünflächen, die Wasser aufnehmen und speichern können, und die damit zur Abkühlung der Stadt in heißen Sommern beitragen“, so Sommer. „Insbesondere die Stadt und ihre Unternehmen haben eine Vorbildfunktion bei der Realisierung von Klimaanpassungsmaßnahmen und müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Gleiches gilt für die Wohnungsunternehmen, die für den Schutz ihrer Mieter*innen verantwortlich sind.“
Zum Hintergrund:
In der Starkregengefahrenkarte der Stadt Hamburg können Gebäudebesitzer*innen einsehen, ob oder wo sie ihr Gebäude absichern müssen: www.hamburg.de/starkregengefahrenkarte.
Für Rückfragen:
Lotta Repenning, BUND-Pressestelle, presse(at)bund-hamburg.de, Tel.: 040 600 387 12