BUND-Landesverband Hamburg

BUND fordert Transparenz über Zukunft des Kohlekraftwerks Moorburg

28. Juli 2020 | Kohlekraftwerk Moorburg, Klimaschutz, Klimawandel, Elbe, Artenschutz, Energie

Kohlefeurung muss eingestellt werden, Unternehmen Vattenfall ist massiv angeschlagen

Die Ankündigung der rot-grünen Regierung, das Kraftwerk Moorburg möglichst noch in dieser Legislaturperiode aus der Kohlefeuerung zu nehmen, erfordert nach Ansicht des BUND Hamburg eine umfassende und zeitnahe Transparenz über die Pläne des Senats. Es dürfe auf keinen Fall dazu kommen, dass mit Steuermitteln das hoch defizitäre Kraftwerk und der angeschlagene Betreiber Vattenfall großzügig gestützt werden.

„Die Daten zeigen, dass Moorburg nicht nur für das Klima, sondern auch wirtschaftlich eine Katastrophe ist. In Anbetracht der ökonomischen Rahmendaten hat das Unternehmen Vattenfall ein massives Interesse, das Kraftwerk zu verkaufen, sich eine aufwändige Umrüstung bezahlen zu lassen oder die Abschaltprämien des Kohleausstiegsgesetzes zu nutzen. Der Hamburger Senat muss klarstellen, welches Szenario er unterstützt und was ggf. auf den Steuerzahler zukommt“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Das Steinkohlekraftwerk Moorburg mit einer Leistung von 1.640 MW gilt als Klimakiller Nr. 1 in Norddeutschland und als Fehlinvestition erster Güte. Es wurde für mehr als drei Milliarden Euro errichtet. Der Energiekonzern Vattenfall musste bereits vor Inbetriebnahme des Kraftwerks 2015 eine erste Wertminderung für die Anlage vornehmen. Bis zum Jahre 2020 summiert sich laut Geschäftsberichten des Unternehmens die Wertminderung auf 2,53 Mrd. Euro. Experten gehen davon aus, dass auch der laufende Betrieb rote Zahlen schreibt.

Zum Hintergrund:

Das Kraftwerk emittiert im Volllastbetrieb ca. 9 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr, das entspricht dem doppelten Ausstoß des gesamten jährlichen Autoverkehrs in Hamburg. Derzeit wird das Kraftwerk mit einem Kühlturm betrieben, doch Vattenfall und die Stadt wollen die Entnahme von Elbwasser trotz verheerender ökologischer Schäden wieder durchsetzen. Dazu wird am 01.09.2020 erneut aufgrund einer Klage des BUND Hamburg vor dem Oberverwaltungsgericht in Hamburg verhandelt.

Für Nachfragen: Manfred Braasch, BUND Hamburg, T: 040 – 600 387-11

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