BUND-Landesverband Hamburg

Amphibienwanderung: Fernsehabend statt Auto fahren

04. März 2019 | Artenschutz, Naturschutz, Amphibien

Molche, Frösche und Kröten machen sich auf den Weg in ihre Laichgebiete / BUND Hamburg ruft dazu auf, das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen

Angesichts der feucht-warmen Witterung und der damit einsetzenden „Krötenwanderung“ ruft der BUND dazu auf, abends möglichst nicht mit dem Auto loszufahren. Molche, Kröten und Frösche verlassen jetzt in hoher Zahl ihre Winterquartiere, um in ihre Laichgebiete zu wandern. Dabei überqueren die Tiere Wege und Straßen und werden zu Tausenden überfahren. Alle in Hamburg vorkommenden Amphibien unterliegen dem besonderen Artenschutz und viele stehen auf der „Roten Liste der gefährdeten Arten“.
 
„In den nächsten Tagen und Wochen sollten wir Autofahrten am Abend auf das absolut Notwendige reduzieren, das Fahrrad nutzen oder gleich zu Hause bleiben. Jeder Fernsehabend ist zurzeit besser, als mit dem Auto loszuziehen. Bei einer einzelnen Fahrt kommen oft zig Amphibien buchstäblich unter die Räder“, warnt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
 
Wenn Autofahrten nicht zu vermeiden sind, empfiehlt der BUND, Nebenstrecken zu meiden, sehr umsichtig und langsam zu fahren und bekannte Brennpunkte (s. beiliegende Liste) ganz zu meiden. Da die Temperaturen in den nächsten Tagen wieder leicht absinken, kann die Wanderung sich über mehrere Wochen verteilen, so der BUND.
 
Der BUND ruft auch explizit dazu auf, Kröten anzufassen und sie in deren Laufrichtung über die Straße tragen, um sie damit in Sicherheit zu bringen. Natürlich dürfe die eigene Sicherheit auf der Straße damit nicht gefährdet werden.
Auf dem eigenen Grundstück rät der BUND dazu, „Amphibienfallen“ wie etwa Lichtschächte und Halterungen für Wäschespinnen abzudecken. Kellerabgänge müssten täglich kontrolliert werden, um eventuell dort gefangene Amphibien zu befreien.
 
Für Rückfragen:
Paul Schmid, BUND-Landesgeschäftsführer, Tel. 040 - 600 387 12
 

Anlage: Brennpunkte der Amphibienwanderung in Hamburg
 

Bekannte Brennpunkte der Amphibienwanderung in den letzten Jahren in Hamburg, nach Stadtteilen in alphabetischer Reihenfolge geordnet:
 

Bergstedt: Hamararakoppel
Berne: Straßen St. Jürgenstraße/Blakshörn 
Billwerder-Moorfleet: nördl. Bahngraben zwischen Mittlerer und Unterer Landweg
Blankenese: Mühlenberger Weg
Burgwedel: Grothwisch
Duvenstedt: Wiemerskamper Weg
Eißendorf: Vahrendorfer Stadtweg
Finkenwerder: Kirchenaußendeichsweg
Francop: Neuenfelder Weg
Harburg: Großmoordamm, Neuländer Elbdeich, südlicher Abschnitt des Falkenbergwegs und angrenzendes Straßennetz bis zum Heidblick
Kirchwerder: Fersenweg, Marschenbahndamm
Lemsahl: Eichelhäherkamp
Marmstorf: Vahrendorfer Stadtweg
Neuenfelde: Nincoper Moorweg
Neugraben: Falkenbergsweg (insb. Buskehre)
Neuland: Neuländer Elbdeich
Niendorf: Bayenweg, Rahweg
Reitbrook: Vorderdeich
Rissen: Zufahrt zum Parkplatz im Waldpark Marienhöhe
Sasel: Bekwisch (temporäre Sperrung)
Tatenberg: Tatenberger Deich und Marschenbahndamm
Volksdorf: Waldweg und Saseler Weg (Bereich Volksdorfer Teichwiesen)
Wilhelmsburg: Einlagedeich, Siedenfelder Weg
Wittenbergen: Wittenbergener Weg, Rissener Ufer, Falkensteiner Ufer
 

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