BUND-Landesverband Hamburg

Abschaltung von Moorburg war richtig

07. Juli 2021 | Energie, Klimaschutz

Kohlekraftwerk passte nicht zur Energiewende und war ohne massive Umweltzerstörung nicht zu betreiben

Zur heutigen, endgültigen Abschaltung des Kohlekraftwerks Moorburg stellt der BUND Hamburg fest, dass die Entscheidung richtig war, das Kraftwerk aber nie hätte gebaut werden dürfen.

Dazu Christiane Blömeke, Vorsitzende des BUND Hamburg: „Die Verantwortlichen von Vattenfall und der Politik haben in der bereits absehbaren Klimakrise das größte Kohlekraftwerk Norddeutschlands gebaut und damit sehenden Auges eine milliardenschwere Investitionsruine errichtet. Wirtschaftliche und ökologische Argumente ließ die damals regierende CDU nicht gelten, spätere Regierungen mussten das Desaster um die Fernwärme und um die Kühlwassernutzung dann vor Gericht erfolglos verteidigen. Die großspurig angekündigte CO2-Abscheidung wurde bereits in der Planungsphase zu den Akten gelegt.

Die Abschaltung von Moorburg ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und für den Schutz der Elbe – für die Menschen in Moorburg ist sie ein Grund zur Freude. Die Steuerzahlenden aber werden für die Ignoranz der Regierenden zur Kasse gebeten.“

Zum Hintergrund:

Bereits im Januar 2010 hatte sich der BUND vor dem Hamburger Verwaltungsgericht gegen Vattenfall durchgesetzt und die damals geplante Fernwärmetrasse vom Kraftwerk Moorburg nach Altona verhindert. Mit dieser Wärmeleitung hätten nicht nur hunderte Bäume in den Altonaer Parks gefällt werden müssen. Der Anschluss von Moorburg hätte auch bedeutet, dass die klimaschädliche Kohlefeuerung in der Hamburger Fernwärmeversorgung für Jahrzehnte festgeschrieben worden wäre. Gut drei Jahre später erwirkte der BUND Hamburg im Herbst 2013 per Volksentscheid, dass die lukrativen Versorgungsnetze von Strom, Gas und Fernwärme, die zu großen Teilen im Besitz Vattenfalls waren, in die öffentliche Hand zurückgeführt werden mussten.

Anfang September 2020 hob das Oberverwaltungsgericht (OVG) Hamburg nach einem langjährigen Klageverfahren des BUND die Erlaubnis für die umstrittene Entnahme von bis zu 64,4m³/s für den Betrieb des Kraftwerkes über eine Durchlaufkühlung auf. Ebenfalls im September 2020 beantragte Vattenfall die Stilllegung des unrentablen Kraftwerks nach dem Kohleausstiegsgesetz gegen millionenschwere Entschädigung bei der Bundesnetzagentur. Diese wurde am 1. Dezember 2020 bewilligt.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12

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