BUND-Landesverband Hamburg

10.000 neue Wohnungen: BUND Hamburg warnt vor Bauwut zu Lasten von Natur

26. April 2016 | Flaechenschutz

Vor einem neuen Wohnungsbauprogramm mit 10.000 Wohnungen pro Jahr fordert der BUND zunächst eine Überarbeitung der planerischen Grundlagen.

Nach der heutigen Ankündigung von Bausenatorin Dr. Stapelfeldt, zukünftig 10.000 Wohnungen pro Jahr bauen zu wollen, warnt der BUND Hamburg vor einer Bauwut zu Lasten von Freiräumen und Lebensqualität. Ein Neubauvolumen in dieser Dimension würde die bereits jetzt zu hohe Flächenversiegelung vorantreiben und zugleich den Nutzungsdruck auf die letzten Freiräume der Stadt verstärken. Damit werde Hamburgs Markenzeichen als Grüne Metropole am Wasser verspielt und gleichzeitig der Natur- und Artenschutz noch weiter zurückgedrängt. 

Aus Sicht des BUND Hamburg bedarf es dringend einer grundlegenden Aktualisierung bestehender Planwerke. Der Flächennutzungsplan und das Landschaftsprogramm stammen aus dem Jahr 1997 und sind völlig veraltet. Im Sinne einer verträglichen Entwicklung Hamburgs müssen diese Regelwerke dringend überarbeitet und als verbindliche Vorgabe für die Bezirke von der Hamburger Bürgerschaft demokratisch beschlossen werden – so die Forderung des Verbandes. 

„10.000 Wohnungen ist zunächst nur eine politische Schlagzahl. Die Umsetzung derartiger Planungen wäre ohne eine Neuaufstellung der landesweiten Planwerke stadtentwicklungspolitisch unverantwortlich“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Bereits für die derzeit laufenden Planungen sollen mehr als 170 ha an Landschaftsschutzgebieten und in Landschaftsachsen geopfert werden. Dieser Trend werde mit der heutigen Ankündigung noch verstärkt. Es ist zu befürchten, dass die Programatik „Mehr Stadt an neuen Orten“ vor allem die Inanspruchnahme wertvoller Freiflächen bedeutet. 

 

Für Rückfragen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. (040) 600 387 12 

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