Die internationale Bat Night, die Nacht der Fledermäuse, ist Anlass für den BUND Hamburg auf die Situation der Fledermäuse aufmerksam zu machen: die Jäger der Nacht sind bedroht! Es leben mindestens 15 verschiedene Fledermausarten in Hamburg, doch der Bestand dieser nachtaktiven Jäger nimmt aus vielfältigen Gründen ab. Wichtigste Ursachen für den Rückgang sind Nahrungsmangel und Lebensraumverlust sowie die sich verschärfende Klimakrise.
Die in Deutschland heimischen Fledermäuse ernähren sich fast ausschließlich von Insekten. Das dramatische Insektensterben entzieht ihnen ihre Nahrungsgrundlage. Die zunehmende Flächenversieglung, der Verlust naturnaher Landschaften und der Einsatz von Insektenschutzmitteln in der Land- und Forstwirtschaft führen zu einem Rückgang von Insekten – und damit auch von Fledermäusen.
Ein weiteres Risiko stellen Windräder dar. Das Zusammenbringen von Artenschutz mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und den Bedürfnissen der betroffenen Anwohner*innen ist generell eine große Herausforderung. Eine Reduzierung des Kollisionsrisikos und damit der Tötung der Tiere kann teilweise durch Abschaltvorrichtungen erreicht werden, die Ultraschallrufe erkennen. Da dies nicht immer Erfolg hat, ist es vor allem hilfreich, die Windräder möglichst außerhalb der Hauptzugkorridore von Fledermäusen zu errichten sowie die Anlagen nicht in den stark von Fledermäusen frequentierten Waldgebieten aufzustellen.
Auch Menschen mit einem Garten können einen Beitrag zum Fledermausschutz leisten: strukturreiche, naturnahe Gärten mit heimischen Sträuchern und Hecken, alten Bäumen, Blühwiesen, Totholzstapeln und Gartenteichen bieten Lebensräume für Insekten. Der Verzicht auf Insektenschutzmittel und das Pflanzen von nachtblühenden Pflanzen, die Nachtfalter anlocken, wie Nachtkerze, Geißblatt, Leimkraut oder Seifenkraut, schaffen Nahrung für die bedrohten Jäger der Nacht. Bei der Sanierung von Gebäuden sollte auf bestehende Fledermausquartiere geachtet werden und es gibt einfache Möglichkeiten, an Gebäuden neue geeignete Nisthilfen einzubauen.
Ganz nach dem Motto „Nur das, was man kennt, das schützt man auch“ bietet der BUND Hamburg die Möglichkeit, die bedrohten Tiere direkt zu erleben: auf einer Familientour am Haus der BUNDten Natur im Kellinghusenpark am 06.09.24 oder bei der Bat Night im BUND-Naturerlebnisgarten im Rahmen des Festivals Wildes Wilhelmsburg am 07.09.24.
Für Rückfragen: BUND-Büro, 040 600 387 00, presse(at)bund-hamburg.de