Zum globalen Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) am Donnerstag, 28. Juli, fordert der BUND auch in Hamburg ein Umdenken in unserer Lebensweise sowie eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik. Der Welterschöpfungstag beschreibt den Zeitpunkt im Jahr, an dem die natürlichen Ressourcen für das laufende Jahr rechnerisch verbraucht sind. Er liegt einen Tag früher als im letzten Jahr, zur Jahrtausendwende war es noch der 23. September.
Der BUND macht darauf aufmerksam, dass Deutschland deutlich mehr Ressourcen verbraucht als andere Nationen. Würde die gesamte Welt auf so großem Fuß leben wie der Durchschnitt der Einwohner*innen Deutschlands, dann wäre der Welterschöpfungstag in diesem Jahr bereits auf den 4. Mai gefallen, so der Umweltverband.
“Wir leben auf Pump. Wenn die Ressourcen aber aufgebraucht sind, die Natur uns keinen weiteren Kredit mehr gewährt, wird sie kollabieren“, warnt Dr. Wolfgang Lührsen, stellvertretender Vorsitzender des BUND Hamburg. „Vorboten davon beobachten wir schon jetzt: Trockenheit, Extremwetterereignisse, verpestete Luft und die Verseuchung der Böden mit Pestiziden.“
„Soll der vollständige Zusammenbruch vermieden werden, muss die Gesellschaft weniger verbrauchen. Wir brauchen ein Konsumverhalten, das die Umwelt deutlich weniger belastet als heute und die Politik muss den Rahmen dafür schaffen“, so Lührsen. Es brauche klare Vorgaben für die Reparaturfähigkeit von Produkten, Plattformen zum Teilen und Tauschen von Waren und Dienstleistungen sowie Mobilitätsangebote, die das eigene Auto in der Stadt verzichtbar machen. Im Hinblick auf die Raffinerien, die am Standort Hamburg Grundstoffe für die Kunststoffindustrie produzieren, fordert der BUND einen weitgehenden Verzicht auf Produktverpackungen, die nach einmaliger Nutzung im Müll landen.
„Die aktuelle Energiekrise, die Klimakrise und der dramatische Rückgang der weltweiten Artenvielfalt zeigen deutlich, dass Wohlstand und Wohlergehen von weiterem Wirtschaftswachstum entkoppelt werden müssen. Nur so können wir künftigen Generationen eine lebenswerte Natur weitergeben“, so Wolfgang Lührsen.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040 600 387 12
Der BUND ruft alle Hamburgerinnen und Hamburger auf, sich an der Fridays-for-Future-Demonstration zum Erdüberlastungstag zu beteiligen.
Demo: Die Ausbeutung der Erde stoppen!
Freitag, 29.7.2022, 17.30 Uhr
Start: Hamburg, Jungfernstieg