BUND ist entsetzt: Senatorin Fegebank spielt mit Frontalangriff auf den Verbraucherschutz bei Gentechnik

06. August 2023 | Gesundheit

Vorschlag der EU zur Aufweichung von Gentechnikregeln | Hamburger Grüne liebäugeln nun mit Ende der gentechnikfreien Saatgut- und Lebensmittelerzeugung

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank vertritt die Auffassung, mit Hilfe von neuer Gentechnik ließe sich die Ernährungssicherheit erhöhen und kündigt eine Debatte innerhalb der Grünen-Fraktion nach der Sommerpause an. Neue Genomische Techniken (NGT) in der Pflanzenzucht verändern das Erbgut von Pflanzen gezielt mit sogenannten Genscheren. Die EU-Kommission schlägt nun vor, einen Großteil dieser so veränderten Pflanzen den konventionell gezüchteten gleichzusetzen. Damit würde die Risikoprüfung für jene entfallen. Gentechnisch veränderte Lebensmittel wären in diesen Fällen nicht mehr gekennzeichnet. 

Dazu Sabine Sommer, Landesvorsitzende des BUND Hamburg:  

„Bisher werden alle gentechnisch veränderten Pflanzen einer Risikoprüfung und einem Zulassungsverfahren unterzogen, bevor sie innerhalb der EU angebaut oder in die EU importiert werden dürfen. Sollte der Kommissionsvorschlag so umgesetzt werden, wäre das ein Frontalangriff auf den Verbraucherschutz. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten nicht erkennen, wann sie gentechnisch veränderte Lebensmittel konsumieren. Genauso können sich gentechnik-frei arbeitende konventionelle Betriebe und der Öko-Landbau dann nicht mehr schützen. Wir sind entsetzt, denn bisher legt das „Agrarpolitische Konzept 2025“ des Hamburger Senats klar fest, dass die Hamburger Landwirtschaft gentechnikfrei bleiben und auch neue Züchtungstechniken den Vorsorge- und Sicherheitsmaßnahmen des Gentechnik-Rechts unterliegen sollen. Es ist zwar absolut richtig, wenn die Politik die Frage stellt, wie die Ernährungssicherheit künftig gewährleistet werden kann. Doch nicht genverändernde Technologie sollte nun die Antwort sein, sondern regional angepasstes Saatgut und Landwirtschaft mit Agroforsten sowie bewährte Züchtungen für anpassungsfähige und dürre-resistente Sorten. Wir fordern den Senat daher auf, sein Bekenntnis für den gentechnikfreien Landbau in Hamburg jetzt zu erneuern!“

Für Rückfragen: Sabine Sommer, Landesvorsitzende BUND, Tel. 040 600 387 18 

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